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Fragment 1890

Filmkritik von Cronn

 

In Deutschland ist es sehr schwierig, einen Horrorfilm zu vermarkten. Der Autorenfilm der Siebziger Jahre des 20ten Jahrhunderts hat den Markt für Genre-Filme weitgehend veröden lassen. Dabei erlebten die Horrorfilme gerade in der Weimarer Zeit eine Blüte im deutschsprachigen Raum. Gegen Ende dieser Epoche gerieten viele Regisseure und Schauspieler in das Fadenkreuz der Nationalsozialisten. Die kreativen Köpfe wanderten nach Amerika aus.

Von diesem Kahlschlag hat sich der deutsche Genrefilm nicht wieder erholen können. Und nach den realen Grauen des Zweiten Weltkriegs hatten nur wenige Interesse an einer Neuauflage des Horrorfilms. Wenige zaghafte Versuche sind nur Insidern bekannt.

Aber junge hoffnungsfrohe Regisseure wagen immer wieder einen Versuch im Grenzbereich zum Thriller, wie in den neunziger Jahren mit Anatomie> oder der Schweizer Regisseur Tim Fehlbaum mit Hell in einem Endzeitszenario.

Doch auch im Indie-Bereich zeigt sich immer wieder der Horror als Ausdrucksform. Einer der begabtesten Macher ist hierbei Sascha Renninger, der bereits bei H. P. Lovecrafts Shadow Of The Unnamable gezeigt hat, was er handwerklich draufhat. Interessenten sei hierbei die Webseite des Films ans Herz gelegt: www.the-unnamable.com.

Mit Fragment 1890 legt Sascha Renninger nun nach und präsentiert seinen zweiten Kurzfilm, der ebenfalls auf einer Vorlage des berühmten Amerikaners basiert.

 

Inhalt:

In einem Sanatorium wacht eine junge Frau auf und beginnt drauflos zu schreiben. Und was sie schreibt, ist ein wahrer Albtraum. Der betreuende Sanatoriumsarzt beginnt zu lesen und was er liest ist die Geschichte von Robert Blake, einem Autor, er an einer Schreibblockade leidet. Um diese zu überwinden, lässt er sich auf ein gefährliches Drogenexperiment ein. Was folgt, ist eine Phantasmagorie aus Wahnsinn und Grauen …

 

Kritik:

»Fragment 1890« basiert auf Ideen von Lovecraft, die er in seinen Notizbüchern festgehalten hatte. Der amerikanische Horrorautor ist weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannt geworden durch den Cthulhu-Mythos. Auch »Fragment 1890« ist im weiteren Sinn damit verwandt.

 

Handwerklich gesehen hat der Regisseur einen großen Sprung gemacht. Schon der Vorläufer »Shadow Of The Unnamable« war sauber produziert, aber »Fragment 1890« setzt hier noch einen drauf. Sowohl Kameraarbeit als auch Spezialeffekte bezüglich Masken und Filter können sich sehen lassen. Hier wurde für eine Indie-Produktion ein hoher Maßstab angelegt.

»Fragment 1890« ist für seine kurze Spielzeit erstaunlich effektiv. Es gelingt dem Film eine Atmosphäre des Grauens zu erzeugen. Die guten Schauspieler tragen dazu ihren Teil genauso bei wie das intelligente Drehbuch, das jederzeit den Zuschauer ernst nimmt und sogar mit Erwartungshaltungen spielt.

 

Fazit:

»Fragment 1890« ist ein Indie-Projekt, das sich nicht verstecken braucht. Wer Interesse daran hat, möge sich beim Regisseur selbst melden. Auch »Shadow of the Unnamable« ist derzeit erhältlich auf DVD, Interessenten melden sich bitte unter: contact@church-hill-pictures.com

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Download:

Fragment 1890

Regie: Sascha Renninger

 

Erhältlich bei: contact@church-hill-pictures.com

DarstellerInnen:

  • Peter Bishop

  • Colleen Burke

  • David Masterson

Eintrag in der PhilmDB:

Fragment 1890


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Erstellt: 27.02.2018, zuletzt aktualisiert: 09.03.2018 17:04, 16528