Freie Seelen von Michael Schmidt
Star Gate Bd.12
Rezension von Sebastian Hogrebe
„Freie Seelen, Das Drogen-Kartell – und seine lebende Waffe“ ist Heftroman Nummer 12 aus der Reihe STAR GATE (- das Orginal!). Bei dieser Science Fiction Reihe handelt es sich um Erzählungen, die von Portalen oder Transmittern zu anderen Welten handelt, sogenannten Sternentoren, Star Gates, wie im gleichnamigen Kinofilm und den Fernsehserien. Die Reihe ist die Neuauflage einer älteren Reihe, die diese Idee weltweit als erste aufgriff aber dann eingestellt wurde. Das Heft kann ohne größere Verständnisschwierigkeiten für sich alleine gelesen werden.
Der Band ist geheftet, im DIN A5-Format, umfasst 52 Seiten, als Bonus eine kurze Vorschau auf den nächsten Band und den Science-Fiction-Comic „Die vergessene Welt“ von Helmut Bone und W.A. Hary. Autor des Romans ist Michael Schmidt.
Der Roman erzählt die Hintergrundgeschichte einer Figur, der in späteren Bänden der STAR GATE-Reihe noch Bedeutung zukommen soll: Uli John Roth. Die Geschichte spielt sich auf einer Erde des Jahres 2063 ab. Die Welt ist mittlerweile fast komplett in der Hand von riesigen multinationalen Konzernen und die technologische Revolution schreitet ungehindert weiter voran. FREIE SEELEN ist einer dieser Konzerne, der größte Hersteller und Verkäufer von Drogen und Religionen aller Arten. Uli John Roth ist der Prototyp eines biologisch verbesserten Agenten, den der Konzern geschaffen hat, um im Spionagegeschäft der Konzerne mit zu mischen.
Roth fühlt sich FREIE SEELEN gegenüber verpflichtet, da sie ihn von einer schweren Drogensucht geheilt und seinen Körper mehr als wieder hergestellt haben. Ohne zu zögern nimmt er den Auftrag an in das Herz des Konzerns Mechanics Inc. Einzudringen und mehr über das rätselhafte Projekt STAR GATE heraus zu finden. Der Auftrag ist riskant, aber Roth ist mit übermenschlichen körperlichen Fähigkeiten ausgestattet und er will seine Schulden so schnell wie möglich begleichen. Am Anfang klappt die Infiltration auch reibungslos, doch dann kommt Mechanics Inc. dem Spion auf die Spur und will seinen Kopf.
Wie für einen Heftroman einer Serie üblich liest sich die Erzählung schnell und einfach. Orte und Personen werden ebenso knapp beschrieben wie die Zukunftswelt, in der die Geschichte stattfindet. Und natürlich gibt es ein Finale welches einige Fragen offen lässt und damit einlädt die noch folgenden Hefte zu lesen.
Positiv ins Gewicht fällt die Fähigkeit des Autors auch mit wenig Platz seinen Charakteren Eigenleben zu geben. Auch wenn der rote Faden der Geschichte keine großartig geniale Idee bietet, so wird sich doch geschickt bekannter Ideen bedient und es gibt keinen großen logischen Bruch. Wirklich gut gelungen sind die Abschnitte, in denen aus der Perspektive der Hauptfigur deren Degeneration durch seine Drogensucht beschrieben wird. Obwohl teilweise wirre Gedanken dargestellt werden sind sie verständlich und wirken authentisch.
Negativ fällt in der Einleitung und der Vorschau auf den nächsten Band der teilweise laxe oder komische Ton auf, der beim Leser den Eindruck einer Satire erweckt. Dann gibt es in der Geschichte vielleicht den einen oder anderen Handlungsfaden, also auch Protagonisten, zu viel für eine so knappe Erzählung. Ebenfalls leicht irritierend kann der Zeitenwechsel an einigen Stellen, dort wo die Degeneration des Hauptcharakters beschrieben wird. Es gibt auch Stellen wo man dem Autor in seinen Textstellen nicht folgen kann, etwa als Roth sich durch Schächte in einem drehenden Turm quält oder durch Abwasserkanäle läuft.
Der Comic, der sich an die Erzählung anschließt, ist von einfachster Art. Die Bilder wirken wie unsaubere Computerausdrucke aus C64-Zeiten. Der Text zu den einzelnen Bildern steht als Erzählung immer auf einer seperaten Seite in Übergröße. Dadurch hat man Schwierigkeiten Einzelheiten auf den Bildern zu erkennen und die einzelnen Textpassagen richtig zuzuordnen.
Inhaltlich ist der Comic schlicht und wenig mitreißend.
Als Fazit kann man den Heftroman als solide Arbeit benennen, die vielleicht vom Inhalt her nicht ganz den Preis wert ist. Freunde unkomplizierter Unterhaltung werden gut bedient, wenn man einmal von dem Comic absieht, der aber eh nur ein Bonus ist.
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