Friedhof der Raumschiffe von Cathrin Hartmann
Reihe: Perry Rhodan Der Posbi-Krieg Bd.3
Rezension von Carsten Kuhr
Perry Rhodan ist mit einigen wenigen Getreuen in der Galaxis Ambriador gestrandet. Was als Rettungsmission für die dort lebenden 29 Milliarden Menschen begann, das entwickelt sich zusehends zu einem Ritt auf dem Vulkan.
Nicht nur, dass die dort seit Jahrhunderten heimische Menschheit von den Maahks und den alle biologischen Lebewesen attackierenden Posbis angegriffen wird, auch die Laren hat es in die Galaxis verschlagen. Für diese sind die Menschen einzig als Sklaven akzeptabel. Doch dann gelingt es fast zehntausend menschlichen Sklaven mit Hilfe des Teleporters Startac zu fliehen. Unterwegs zum mit Rhodan vereinbarten Treffpunkt aber sabotiert ein Verräter in den eigenen Reihen das gestohlene Laren-Schiff. Sie havarieren auf einem Planeten ohne jegliche Fauna, und treffen auf einen Friedhof der Raumschiffe. Währenddessen erhebt sich die ermordete Larische Sklavenhalterin Mitrade von ihrem Grab. Illegale Nanobots haben ihre tödlichen Schussverletzungen geheilt, die Übertragung ihrer Persönlichkeit zurück in ihr Gehirn aber wird unterbrochen. Dennoch begibt sie sich auf die Jagd nach den entflohenen Sklaven – und landet ebenfalls auf dem Raumschifffriedhof ...
Ein exotischen Planetenabenteuer mit jeder Menge Rätsel und Action erwartet den Leser. Die eigentliche Handlung kommt nicht sonderlich voran, dafür aber liefert die Autorin das ab, was man so oft mit dem berühmt-berüchtigten »Sense of Wonder« umschreibt.
Stilistisch ohne Auffälligkeiten schildert sie uns packend das Rätsel eines lebensfeindlichen Planeten. Was hat all die unterschiedlichen Raumschiffe überfallen, und deren Besatzungen mit einer flammenähnlichen Wunde gezeichnet und getötet? Wird es den Gestrandeten gelingen, das Rätsel zu lösen, und ihrem drohenden Schicksal zu entkommen? Und werden sie mit den Opportunisten in ihren eigenen Reihen, die nichts anderes kennen als ihr behütetes, unfreies Sklavendasein fertig werden? Und nicht zuletzt, werden sie das Rätsel um den oder die Verräter unter den Entflohenen rechtzeitig lösen können, bevor noch mehr Menschen zu Tode kommen – alles Fragen, die die Autorin geschickt verpackt in die Darstellung einer exotischen Welt aufwirft – und letztlich überraschend beantwortet.
Dabei versteht sie es ihren Personen Leben einzuhauchen. Sie schildert diese als vielschichtige Gestalten mit Ecken und Kanten, mit Wünschen und Träumen, mit Ambitionen und Gefühlen. Geschickt lässt sie die zwischenmenschlichen Beziehungen sich entwickeln, und sorgt so dafür, dass ihre Leser mit den Helden wie auch deren Gegenspielern mitfiebern, mitfühlen können.
Mit diesem Roman hat Cathrin Hartmann zwar dem Titelgebenden Perry Rhodan und dem Posbi-Krieg keine grosse Reverenz erwiesen, dafür aber den bislang überzeugendsten Roman des Zyklusses vorgelegt.
Nach oben