Früchte voll Bitterkeit von Ritter & Schreiber
Reihe: Classic Battletech 10
Rezension von Thomas Götz
Inhalt:
Aufruhr im Marik-Reich: Die Hauptstadt des Provinzialplaneten Tamarind wird Ziel eines Überfalls durch religiöse Fanatiker - gut bewaffnet, hoch motiviert, skrupellos. Deren Anführer will ein Mitglied der Marik-Familie in die Hände bekommen. Alles scheint nach Plan zu verlaufen, bis die"Freunde der Mechs", eine Bande von jugendlichen BattleMech-Anhängern, auftauchen. Diese versuchen mit Hilfe einiger abgehalfterter Offiziere das Unglück abzuwenden und Widerstand zu leisten. Ein spannender Wettlauf mit der Zeit beginnt...
Rezension:
Starten wir vorneweg mit dem Positiven des Romans: Hier geht es vorrangig um Charaktere und ihre Probleme und Mech-Kämpfe stehen nicht so sehr im Vordergrund (nach über 60 Battletech- und MechWarrior-Romanen ist es auch etwas schwer, Mechkämpfen noch viele Facetten abzugewinnen).
Zwar gibt es auch im vorliegenden Band einen "Endkampf", der ist jedoch vergleichsweise kurz und auch etwas unspektakulärer in Szene gesetzt. Immerhin bleibt der Hauptbösewicht am Ende am Leben und man darf gespannt sein, ob er eines Tages wieder auftauchen wird.
So schön und gut diese Ausgangssituation auch ist, so gibt es allerdings auch Sachen, die an diesem Band eher störend wirken.
Fast von Beginn an werden jede Menge anderer Handlungsschauplätze nebem dem Hauptstrang (ein Verschwörer im Hause Marik versucht, den Enkel des Herrschers zu entführen) eingeführt. Auch und vor allem am Anfang wird oft zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her gesprungen, um die Entwicklungen zum hier und jetzt aufzuzeigen.
Dies dient zweifellos dazu, aufzuzeigen, welches Chaos die Bösewichter verursachen und ist im Grunde auch nicht zwangsweise schlecht, allerdings funktioniert diese Erzählweise im vorliegenden Roman nicht.
Zuviele Einzelschauplätze werden aufgestoßen, als das man der Haupthandlung noch genau folgen könnte. Und obwohl auch einige dieser vielen Nebenhandlungen sehr interessant anmuten (z.B. Die Ermordung des Bürgermeisterassistenten) so werden sie im Laufe des Buches gar nicht mehr erwähnt und geraten in Vergessenheit.
Zwar wird dies im fortschreitenden Buchverlauf etwas weniger, aber ab und an tauchen auch in der letzten Buchhälfte solche störenden Szenen auf, so z.B. geht ein Bürger einfach nach Hause und wundert sich über die Zustände in der Stadt, nur um dann überhaupt nicht mehr aufzutauchen oder ähnliches, so das man sich nach dem Sinn dieser Szene fragt.
So störend und sinnlos diese Szenen auch manchmal sind, sie haben auch noch ein weiteres Manko: sie nehmen Tempo aus der Geschichte. Statt sich auf den Haupthandlungsstrang zu konzentrieren und daraus eine spannenden Story zu konstruieren, wird die Haupthandlung immer wieder ausgebremst und wird eher zu etwas belanglosem, das nicht mehr allzu mitreißend zu sein vermag.
Fazit:
Interessante Ausgangssituation, bei der es allerdings schwer an der Umsetzung hapert, so das das Buch nicht sonderlich hervorsticht.
Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH, www.fanpro.com und www.f-shop.de.
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