Die Zivilisation ist längst Geschichte, was übrigblieb kaum noch so zu nennen. In dieser Welt, in der nur noch wenige zumindest halbwegs zivilisierte Inseln im Chaos existieren, versucht Alastair Ashwood, ein ehemaliger Berufskiller, für das Gute einzustehen und den Hilflosen zu helfen. Unterdessen kämpfen sich Quade und Melody durch die Zivilisationslosigkeit, um medizinische Hilfe für Melody zu finden. Aber wie sollen die jemals genug Geld für eine Behandlung auftreiben?
Gordon Mörike siedelt seine Endzeit-Serie auf dem Gebiet der heutigen USA an. So etwas wie Staaten existiert dort im Jahr 2199 jedoch schon lange nicht mehr. Die Bevölkerung teilt sich in Leute, die sich ducken und dabei versuchen, das Nötigste zum Leben irgendwie aufzutreiben, und Abenteurer. Dieses Ambiente erinnert mich an die Barathrum-Reihe von Nikolaus Jankowitsch, in der der Weltenbau sehr ähnlich angelegt ist.
Genau wie dort ist auch diese Geschichte nichts für Leser, die sich daran stören, wenn Blut spritzt oder Körperteile abgetrennt werden. Der Protagonist Alastair Ashwood ist ein recht rätselhafter Charakter, dessen Hintergründe bisher höchstens ansatzweise zu erahnen sind, erleben wir doch gleich im Prolog, wie er von seinem Vater im Jahr 1988 an seinem 4. Geburtstag zu seinem 1. Mord angeleitet wird. Folglich ist er in der eigentlichen Story stolze 215 Jahre alt! Und das in einer Welt, in der die Lebenserwartung eher gering ist.
Kaum glaubt der Leser aber, halbwegs in die Handlung hineingefunden zu haben, wechselt der Schauplatz plötzlich zum (erwachsenen) Geschwisterpaar Melody und Quade. Es bleibt zwar erkennbar die postapokalyptische Handlungswelt, doch sind die Zusammenhänge bisher nicht erkennbar. Somit bleibt vorerst auch offen, ob diese Buchserie weitestgehend isolierte Episoden aus dieser Welt erzählen wird, oder ob die Teilhandlungen später zusammenfinden werden. Und das weckt natürlich die Neugier …