Gefährlich wie ein Engel (Autorin: Annette McCleave; Wächter der Seelen, Band 1)
 
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Gefährlich wie ein Engel von Annette McCleave

Reihe: Wächter der Seelen, Band 1

Rezension von Christel Scheja

 

Auch wenn sie ein gutes Einkommen und Auskommen durch ihre Arbeit im Finanz- und Marketingsektor hatte, so wollte Annette McCleave doch immer Schriftstellerin werden. Ihr Traum wurde Wirklichkeit, als sie 2008 nicht nur den „Heart Award“ mit ihrem Manuskript gewann, sondern nur sechs Tage später einen Vertrag über mehrere Bücher unterschreiben durfte. So hat ihr der Roman „Gefährlich wie ein Engel“ in mehr als einer Hinsicht Glück gebracht. Er ist auch der Auftakt zu der Reihe „Wächter der Seelen“.

 

Menschen, die auf der einen Seite rein genug sind, um nicht in die Hölle zu kommen, aber dennoch einen schwerwiegenden Fehler begangen haben, dürfen sich der Herrin des Todes verschreiben, um sich nach und nach reinzuwaschen. Als „Wächter der Seelen“ haben sie die Aufgabe, gezeichnete Menschen vor den Dämonen zu retten und in das Reich des Todes zu geleiten, damit sie aufsteigen können, wenn die Stunde ihres Todes gekommen ist.

Lachlan McGregor ist einer dieser Männer. Vor gut vierhundert Jahren verlor er in den Highlands seine Familie und nahm sich danach das Leben. Da er sich sonst nichts zuschulden gekommen haben, dient er seither als Seelenwächter.

Seine neue Aufgabe hat es jedoch in sich. Er soll auf ein junges Mädchen Acht geben, dessen Seele besonders kostbar zu sein scheint. Emily ist allerdings im rebellischen Teenager-Alter und hört zu gerne auf die Worte, die ihr falsche Freunde einflüstern und entfremdet sich so von ihrer Mutter Rachel.

Und genau diese alleinerziehende Mutter und begabte Künstlerin wird zu einem Problem, denn der Seelenwächter spürt, wie Gefühle in ihm erwachen, die seit Jahrhunderten erloschen schienen.

Ausgerechnet jetzt wo er mit seinen Gefühlen kämpfen muss, erweist sich der „Freund“ seinen Schützlings ausgerechnet als der Dämon, der schon einmal seine Nemesis wurde.

 

Das Konzept von Anne McCleave – das Totenreich und die Seelenwächter als eigenständige Einheit darzustellen, die eigenverantwortlich handeln und nur selten mit Gott und den Engeln zu tun bekommen, dafür um so mehr mit den Dämonen – ist recht interessant und wird von ihr glaubwürdig in Szene gesetzt. Denn einen ehemaligen Menschen kann man sich auch wesentlich leichter als Liebhaber vorstellen. Allerdings ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass die Beziehung zwischen Rachel und Lachlan, garniert mit dramatischen Erinnerungen und einigen actionreichen Konfrontationen, im Mittelpunkt steht und der Hintergrund so nur angerissen wird.

Zwar fühlt man mit den Helden durch ihre Vorgeschichte, aber wirklich in die Tiefe gehen die Charaktere nicht – dazu überwiegt das Gefühlswirrwarr, das auf erotische Anziehung und sexuelles Verlangen ausgerichtet ist. So konzentriert sich auch das Ende vollkommen auf das Happyend und bringt schließlich Mann und Frau zusammen, während der Hintergrund schwammig bleibt und die eigentliche Motivation für Helden und Schurken – die Bedeutung von Emilys Seele und Fähigkeiten für Himmel, Hölle und Totenreich eher nebenbei abgehandelt wird. Letztendlich bleiben auch die phantastischen Elemente eher in der Minderzahl

 

Alles in allem sollte man „Gefährlich wie ein Engel“ in erster Linie als reinen Liebesroman mit ein paar Fantasy-Elementen sehen und weniger als phantastisches Abenteuer. Denn trotz einiger interessanter Ansätze bleibt dieser zweite Teil der Geschichte eher im Hintergrund und wird nur nebenbei abgehandelt.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404191316366bb4e0b7
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Gefährlich wie ein Engel

Reihe: Wächter der Seelen, Band 1

Autorin: Annette McCleave

Broschiert, 406 Seiten

Knaur, erschienen Dezember 2010

Übersetzung aus dem Englischen von Barbara Imgrund

Titelbildgestaltung von Zero Werbeagentur

ISBN-10: 3426507854

ISBN-13: 978-3426507858

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 08.03.2011, zuletzt aktualisiert: 13.02.2024 15:29, 11614