In einem sudanesischen Flüchtlingslager stirbt ein kleiner jüdischer Junge. Dieser traurige Schicksalsschlag, kann jedoch das Überleben eines kleinen christlichen Kindes sichern. Er soll die Stelle des Verstorbenen einnehmen, um mit dessen Mutter nach Israel fliehen zu können. Seine Mutter schickt ihn weg um ein Leben fern ab von Not und Elend zu führen. Ab jetzt wird er Schlomo heißen und soll sich als Jude ausgeben, um nicht wieder zurück geschickt zu werden.
Mit seiner neuen Mutter und vielen anderen Juden wird er nach Israel gebracht. Doch bald steht er wieder alleine da. Seine neue Mutter stirbt an einer Krankheit, an der sie auf dem Weg nach Israel erkrankte. Er versteht die Welt nicht, in der das kostbare Wasser aus der Dusche einfach im Abfluss verschwindet und die Menschen Schuhe tragen. Zudem soll er sich als Jude ausgeben, obwohl er von den jüdischen Gesetzen und Ritualen keine Ahnung hat.
Da sich der kleine Schlomo auf Grund von Gewalttätigkeit und Nahrungsverweigerung nicht in das Waisenhaus integrieren lässt, wird er von einer liebevollen israelischen Familie adoptiert.
Nach ersten Startschwierigkeiten gelingt es Schlomo, sich langsam an sein neues Leben mit einer neuen Familie zu gewöhnen. Diese unterstützt Schlomo so gut es geht, sich in seiner neuen Umgebung wohl zu fühlen. Doch er trägt weiterhin das Geheimnis seiner waren religiösen Herkunft in sich, welches ihn stark belastet, da er mit niemanden darüber reden kann.
Trotz des multikulturellen Israels wird Schlomo wie auch andere schwarze Juden aus der Gesellschaft ausgegrenzt. Dies macht ihn besonders zu schaffen, als er im jugendlichen Alter das jüdische Mädchen Sarah kennen und lieben lernt. Denn ihr Vater ist ein streng gläubiger Jude, der die schwarzen Einwanderer nicht ausstehen kann und ihnen Verrat am Judentum unterstellt. Aus Angst Sarah zu verlieren traut er sich nicht, sein Geheimnis ihr gegenüber zu lüften, was ihm noch so einige Probleme bringen wird.
Fazit:
Der bereits jetzt mehrfach ausgezeichnete Film Geh und Lebe, zeigt eine authentische Lebensgeschichte vor einem für viele wohl unbekannten geschichtlichen Hintergrund, welcher den Zuschauer vom ersten Moment an packt. In der oft überraschenden Handlung steht Schlomo stets im Mittelpunkt und wird dabei den Lebensabschnitten entsprechend durch 3 gut zueinander passende Schauspieler dargestellt. Der 144 Minuten lange Film wirkt bis auf ein kurzes Stück im Mittelteil nicht unnötig in die Länge gestreckt. Man könnte dieses Film sicher mit Steven Spielbergs „Schindlers Liste“ vergleichen, auch wenn er eine nicht ganz so dramatische Geschichte präsentiert.