Gentlemen in Space herausgegeben von Grit Richter und Ingrid Pointecker
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
Als Gentleman bezeichnet man einen Ehrenmann der aufgrund seiner Geburt, seines Charakters oder anderer Umstände in irgendeiner Form sozial herauszuheben ist. Jeder Gentleman lebt den Kodex von Ritterlichkeit, Charakterstärke und Lebenskunst – doch oft variieren diese Eigenschaften von Mann zu Mann.
In ferner Zukunft gibt es sie noch: Gentlemen! Doch man muss schon in den Weiten diverser Galaxien nach ihnen suchen und findet sie gerne auch an überraschenden Orten, wie zum Beispiel einem Friseursalon, zwischen Weltraumschaben oder vor einem Teller Spaghetti.
Die Gentlemen in den hier vorliegenden 12 Geschichten sind ganz verschieden, doch es eint sie das Streben nach hehren Zielen. Die einen retten das Universum, andere ihre ganz eigene kleine Welt. Manchmal für Ruhm und Ehre, ein anderes Mal für das Herz der Liebsten. Doch eines ist klar, was auch immer die Gentlemen tun, sie tun es mit Stil!
Rezension:
Gentlemen in Space – der Titel dieser Anthologie sagt eigentlich ziemlich deutlich, worum es in den darin enthaltenen Kurzgeschichten geht: betont höfliches Verhalten im SciFi-Ambiente. Und diesem Anspruch werden die Helden und ›Helden‹ der einzelnen Stories auch gerecht. Dabei ist die Bandbreite – wie man es von Anthologien gewohnt ist – groß und reicht vom klassischen Raumfahrt-Szenario bis hin zu Geschichten, in denen das SciFi-Element (leider) eher als Randbemerkung daherkommt.
Besonders gefallen können – zumindest meiner Meinung nach – die Geschichten, die an Bord eines Raumschiffs handeln.
Namentlich genannt seien hier Die Jules III und die Falle der Weltraumhaie von Markus Cremer über die Abenteuer einer etwas eigenartigen Besatzung, die es mit raumfahrenden Haien und Kakerlaken zu tun bekommt, Celeste und der schwarze Nomos von Michael Schäfer, in der ein verwahrlostes Raumschiff vom Raumpiraten angegriffen wird, und Alteritas – Tanzschritte in die Unendlichkeit von Fabian Dombrowski über den Erstkontakt mit einer Kultur, mit der (fast) keine Kommunikation möglich ist.
Diese genannten hätten jede für sich 5 Sterne verdient. Leider erreichen jedoch nicht alle Geschichten dieses Niveau, doch hätten viele der nicht genannten auch zumindest 4 Sterne verdient. Wirkliche negative Ausrutscher, die man als No-Go bezeichnen könnte, sind in dieser Anthologie jedoch nicht zu finden.
Fazit:
Gentlemenlikes Benehmen gibt es auch in ferner Zukunft noch. Wer’s nicht glaubt, kann es hier nachlesen.
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