Gesandte des Zwielichts von Lara Adrian

Reihe: Mitternachtsbrut Band 6

Hörbuch

 

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

Zu den beliebtesten Vampir-Zyklen gehört die inzwischen siebenbändige Reihe um die „Mitternachtsbrut“, in denen die Blutsauger keine Untoten sind, sondern die Nachfahren Außerirdischer, die schon seit einigen Jahrhunderten versuchen, in Frieden mit den Menschen zusammenzuleben. Fortpflanzen können sie sich nur mit den Stammesgefährtinnen, Frauen, deren DNA zu der ihren kompatibel ist.

Die Reihe liegt inzwischen auch als Hörbuch vor, gelesen von Simon Jäger. Aktuell erschienen ist die sechste Box „Gesandte des Zwielichts“ mit einer Laufzeit von 355 min.

 

Die Lage spitzt sich zu. Auf Geheiß von Dragos, der die Gesellschaft der Vampire umkrempeln und diese zu Herren über die Menschheit machen will, hat dessen Gefolgsmann Wilhelm Roth vor einigen Monaten den „Dunklen Hafen“ in Hamburg zerstört. Niemand scheint überlebt zu haben.

Das stimmt allerdings nicht ganz, denn Andreas Reichen, der ehemalige Leiter leckt in den Schatten seine Wunden und bereitet sich darauf vor, blutige Rache zu nehmen. Allerdings gerät er selbst immer mehr in die Gefahr, zu einem Rogue zu werden, weil er seine Gefühle und auch seine Gabe immer weniger kontrollieren kann.

Als er einige Vampire aufspürt und tötet, die zu Wilhelm Roth gehören, kommt ihm auch die Stammesgefährtin seines Feindes in die Quere. Aber weil er sie selbst einst geliebt hat, kann er sie nicht töten und Claire gelingt die Flucht.

Dennoch verrät sie nicht, was sie gesehen hat, da sie in ihrer Beziehung nicht besonders glücklich ist. Dennoch geht sie nicht so weit, Andreas’ Behauptungen über die Taten ihres Mannes zu glauben.

Schließlich ist sie bereit dazu, mit ihm zusammen nach Beweisen für Roths Schuld oder Unschuld zu suchen. Dabei muss sie erkennen, dass ihr ehemaliger Gefährte nicht gelogen hat und kann ebenso wenig verhindern, dass in ihr alte sehnsuchtsvolle Gefühle erwachen. Deshalb nimmt am Ende nicht nur das Schicksal sondern auch eine dramatische Affäre seinen Lauf, als Claire ihren Mann zur Rede stellt

 

Wieder ist die Liebesgeschichte mit einem spannenden Action-Plot verbunden, der auch die Hintergrundgeschichte vorantreibt. Durch die Kürzungen im Hörbuch konzentriert sich der Text auch mehr auf diese Elemente und die leidenschaftlichen Szenen treten noch etwas weiter in den Hintergrund als im Buch. Interessanterweise agieren die Helden diesmal überwiegend als Partner und weniger als Pärchen, erst am Ende finden sie zusammen, was diesmal besonders ungewohnt ist, weil die beiden sich ja schon kennen und nur wieder zusammen finden müssen.

Simon Jäger trägt die Geschichte gewohnt souverän vor. Besonderen Spaß scheint er diesmal an Andreas von Reichen zu haben, denn man merkt, dass er sich besonders in ihn hinein steigert.

Alles in allem kann sich dieses Hörbuch sich sehen lassen, denn es ist gewohnt gut gelesen und bietet nicht nur den Abschluss eines interessanten Handlungsbogens, sondern auch neue Facetten, die in eine sehr spannende Geschichte eingebunden sind.

 

 

Fazit:

 

„Gesandte des Zwielichts“ bietet ansprechende Unterhaltung zwischen Action und Leidenschaft, bei der es immer mehr zur Sache geht, da Gewalt und Folter durchaus schon einmal recht drastisch geschildert werden. Wer mehr als nur Romantik hören will, wird jedenfalls sehr gut unterhalten.