Gestrandet von John Welante
Reihe: Tales from Haven Band 1
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
Luna King, Tochter des legendären Jonathan King, ist wie ihr Vater eine Weltenwanderin und Mitglied des sogenannten Netzwerks: Einer freien Gruppe von Wesen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, als Hüter, Forscher und Entdecker unzähliger Welten zu fungieren. Völlig unerwartet landet sie bei einem ihrer Abenteuer versehentlich in der Vergangenheit ihrer eigenen Heimatwelt. Nun ist sie auf die Hilfe ihres zukünftigen Vaters angewiesen, um einen Weg zurück in ihre Gegenwart und in ihr altes Leben zu finden. Jedoch hat Luna Geheimnisse, die sie selbst vor ihrem Vater verborgen hält. Eine Reise voller Gefahren und wundersamer Begebenheiten beginnt.
Rezension:
Jonathan vermutet schon lange, dass es möglich sein müsste, in Parallelwelten zu reisen. Der große Durchbruch fehlt ihm allerdings noch. Doch dann steht eines Tages ein 17-jähriges Mädchen vor seiner Tür und behauptet, seine Tochter zu sein. Völliger Quatsch. Er hat sicher keine Tochter. Er hat ja nicht einmal eine Frau. Diese Luna bleibt jedoch bei ihrer Behauptung – und sie ist per Zeitreise aus der Zukunft hier. Parallelwelten – gut und schön, aber Zeitreisen sind nach Jonathans Überzeugung unmöglich. Aber Luna hat überzeugende Argumente vorzubringen.
In John Welantes Welteneise-Zeitreise-Urban-Fantasy-Abenteuer mit Science-Fiction-Einschlag geht es so wild zu, wie schon dieser Versuch einer Genre-Einordnung vermuten lässt. Genau wie der männliche Teil des Vater-Tochter-Protagonistengespanns, muss der Leser erst mal die komplizierten Zusammenhänge begreifen. Zu begreifen beginnen, wäre vielleicht die korrektere Formulierung, denn am Ende des Bandes, zeichnet sich gerade erst langsam ab, wohin der Hase laufen beziehungsweise die Sprünge führen könnten. Wenn sich alles so weiterentwickelt, dürfte es wohl bis zur letzten Seite der Trilogie dauern, bis man sich sicher sein kann, (hoffentlich) alles verstanden zu haben. Verrückte Welten mit eigenartigen Protagonisten und einer Tochter, die ihrem Vater längst nicht alles erzählt – wer auf schnelle Antworten hofft, muss sich ein anderes Buch suchen. Wer sich dagegen auf ein gerütteltes Maß an Chaos und (scheinbaren) Widersprüchen einzulassen bereit ist, könnte hier den passenden Lesestoff finden.
Der Autor erzählt sein Welten-und-Zeitreise-Puzzle aus auktorialer Perspektive. Das Erscheinen des 2. Bandes ist noch für dieses Jahr (2022) angekündigt.
Fazit:
Kreuz und quer durch Welten und Zeiten führt diese verrückte Vater-Tochter-Geschichte. Verwirrung garantiert!
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