Gosick (Autorin: Kazuki Sakuraba; Gosick – Light Novel, Bd. 1)
 
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Gosick von Kazuki Sakuraba

Gosick – Light Novel, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

In einem imaginären Operettenstaat zwischen den Alpen und der Riviera lösen die pfiffige Victoria und ihr Freund Kazuya knifflige Kriminalfälle im Europa der 20ger Jahre. Das Buch ist eine sogenannte „Light Novel“. Diese, speziell an Jugendliche gerichteten Romane zeichnen sich durch eine abenteuerliche Handlung mit vielen Dialogen, Illustrationen im Mangastil und einem sehr einfach gehaltenen Stil aus. Sie wollen die Leser in erster Linie unterhalten und nicht belehren.

Nachdem die kleinformatigen Bücher in Japan in den letzten Jahren höchst beliebt wurden, hofft man auch hier die von Manga und Anime begeisterten Jugendlichen mit interessanten Themen zum Lesen zurück zu führen. Ob dem engagierten Projekt von Tokyopop dies gelingt bleibt abzuwarten.

 

Kazuya, der dritte Sohn einer japanischen Soldatenfamilie besucht das elitäre europäische Internat St. Margueritte in der Hauptstadt des kleinen Reiches Sovurien. Allerdings ist er nicht besonders glücklich, denn die anderen Schüler hänseln ihn aufgrund seines fremdländischen Aussehens und Verhaltens. Er ist ein Außenseiter, und so sucht er schließlich Kontakt zu der geheimnisvollen Victoria, die bisher immer den Unterricht geschwänzt hat. Es stellt sich heraus, dass das Pfeife rauchende Mädchen auch in anderer Hinsicht ungewöhnlich ist. Sie bildet sich selbst fort und löst für den aufgeblasenen Kommissar Greville DeBoix knifflige Kriminalfälle. Kazuya ist gleichermaßen von ihr fasziniert wie verwirrt – denn ihren Gedanken kann er nicht immer folgen.

Es kommt, wie es kommen muss. Nach dem Tod einer bekannten Hellseherin machen sich Victoria und Kazuya auf, herauszufinden, was wirklich auf der vor zehn Jahren gesunkenen „Queen Berry“ geschehen ist, denn alle Spuren des Mordes an der alten Frau führen dorthin zurück.

Die beiden werden sogar auf ein Schiff eingeladen, das der „Queen Berry“ bis aufs Haar gleicht. Sehr schnell finden sie heraus, dass sie nicht einem geheimnisvollen Zauber in der Art des „Fliegenden Holländers aufgesessen sind, sondern dass sich irgend jemand alle Mühe gegeben hat, um das gleiche Szenario noch einmal durchzuspielen und Rache an denen zu nehmen, der ihn und elf andere Kinder damals zu einem grausamen Spiel gezwungen hat...

 

Der angestaubte Charme von Internatsgeschichten aus dem frühen 20 Jh. verbindet sich hier mit einer Geschichte, die ein wenig an die Fälle des Sherlock Holmes erinnert, was man auch an dem Verhalten Victorias merkt. Es gibt sehr viele Dialoge und vor allem fachsimpelt das junge Mädchen gerne und löst die Fälle durch ihre geschickte Kombinationsgabe.

Die Reflektion der Geschehnisse bleibt wie bei Arthur Conan Doyle Dr. Watson hier eher Kazuya überlassen. Der Stil ist anders als die Kostüme und das Setting zeitgemäß und modern. Auf schwülstige Floskeln verzichtet man ganz. Dafür spielt Humor eine größere Rolle und lockert die oft nervenzerfetzende Spannung etwas auf.

Der Kriminalfall ist so einfach und durchschaubar beschaffen, dass auch jüngere Leser kein Problem damit haben werden. Vor allem wenn sie historische Abenteuer vor einer etwas märchenhaften Kulisse mögen, wie sie auch schon der Manga „Meine Liebe“ präsentierte.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426112437045f2013
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Gosick

Reihe: Gosick – Light Novel, Bd. 1

Autorin: Kazuki Sakuraba

broschiert, Kleinformat 304 Seiten

Tokyopop, erschienen November 2006

ISBN 3-86580-916-2

Übersetzung aus dem Japanischen von Jens Ossa

Titelbild und Innenillustrationen von Hinata Takeda

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 14.11.2006, zuletzt aktualisiert: 02.03.2023 20:08, 3056