Gruselmeer herausgegeben von Tinka Beere
Schaurig schöne Kurzgeschichten
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
Wenn die Abende dunkel werden und die Nächte kalt, ist die Zeit der Geister und Nachtmahre gekommen. Genau richtig, um sich mit einem guten Buch in finstere Welten entführen zu lassen. Mit unseren schaurig-schönen Geschichten taucht ihr mit uns ins Gruselmeer ein.
Rezension:
Wie man es bei Anthologien gewohnt ist, sind auch bei Gruselmeer Geschichten unterschiedlicher Qualität und Herangehensweise ans Thema vereint. Wirklich gruslig im eigentlichen Sinn sind dabei die wenigsten. Die Bandbreite reicht von Jugendlichen, die in eine Brandruine einbrechen (Die Brandruine), über eine beinahe klassische Geisteraustreibung mit humorvollem Unterton (Das Haus in Athens) und einen verfluchten Gegenstand (Der Ring des Raxoth) bis hin zu schon fast weltanschaulichen Themen (Die steinerne Frau).
Leider finden sich in dieser Sammlung auch Beiträge, bei denen sich der Leser mangels Aufklärung am Ende fragt, was der Autor eigentlich im Sinn hatte. Doch auch diesen Kritikpunkt teilt diese Anthologie mit vielen anderen.
Den qualitativen Höhepunkt bildet in meinen Augen eindeutig Florian Waldners »Das Haus in Athens«, in dem augenzwinkernd die Brücke zwischen falschem und echtem Spuk geschlagen wird.
Auch Das Amulett von Whitby von Sabi Lianne und Am Salzmarkt von Katrin Scheiding können jedoch in ihrer jeweils eigenen Art überzeugen. Diesen herausgehobenen, gut und fesselnd geschriebenen Kurzgeschichten ist gemein, dass sie ein ›echtes‹ Ende aufweisen.
Fazit:
Diese Anthologie vereint gruslige Kurzgeschichten, nach denen wohl jeder Leser noch gut schlafen kann.
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