Halo Graphic Novel (Autor: Lee Hammock u.a.; Halo)
 
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Halo Graphic Novel von Lee Hammock u.a.

Reihe: Halo

Rezension von Thomas Götz

 

Inhalt

Vier Geschichten aus dem Halo-Universum aus der Feder einiger der größten Talente in der Geschichte des Comics. "Die letzte Reise der Infinite Succor" mit Zeichnungen von Simon Bisley und einer Story von Lee Hammock. Der Schöpfer des Kultmangas Blame! - Tsutomu Nihei - schrieb und illustrierte die Geschichte von Sgt. Johnson, "Ausbruch aus der Quarantäne", und das Trio Ed Lee, Andrew Robinson und Jay Faerber haben gemeinsam "Rüstungstest" erschaffen, eine Geschichte über die Technologie im 26.Jahrhundert. Und zu guter Letzt die vierte Story "Zweiter Sonnenaufgang über New Mombasa" von Brett Lewis und dem legendären Jean Giraud.

 

Kritik

Ganze vier Stories aus dem Halo-Universum gibt es im vorliegenden Band zu bestaunen - und ebenso vier Zeichner, die sich für diese verantwortlich zeichnen. Leider sind auch die Zeichnungen aufgrund dieser Tatsache sehr unterschiedlich und teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, aber fangen wir am Anfang an:

 

Die erste Story ist mit Abstand die am besten Gezeichnete (und auch die Längste), es gibt schöne Charakterdetails - und das, obwohl sie NICHT von den Spartanern, sondern von der Allianz handelt. Tatsächlich bekommt man mit dieser Story einen wunderbaren Einblick in die Kultur und Denkweise der Aliens und am Ende ist man fast versucht zu glauben, das der ganze Krieg doch nur auf einem Missverständnis basieren könne. Eine Vermenschlichung der Feinde wenn man so will - und gerade auch deswegen eine Story, die erstaunlich gut zu funktionieren weiss (und auch mit JEDER MENGE Text in den Sprechblasen gesegnet ist).

Garniert wird das Ganze von Kampfszenen, deren Details auch recht schön anzusehen sind. Bemängeln könnte man an der vorliegenden ersten Story also höchstens, das sie in einem Blauton gehalten zu sein scheint, aber dies kann auch auf das Ambiente an Bord von Allianzschiffen zurückzuführen sein, bzw. dem Versuch, diese Stimmung mit diesen Tönen entsprechend einzufangen.

 

Schon die zweite Story weist einen etwas anderen Zeichenstil auf, einen, der etwas Comichafter (bzw. mangahafter) daherkommt. Dies fällt vor allem in den Gesichtern auf, bei denen auf große Details verzichtet wurde, bzw. sich diese nur in einigen Strichen offenbaren.

Die Story selbst stellt den ersten Kampftest des Spartaneranzuges dar und bietet daher nicht viel Abwechslung oder Überraschungen - vor allem da klar ist, wie der Testrun letztlich auszugehen hat. So sind die einzelnen Kampfhandlungen auch eher vorherrschend und die Dialoge dazwischen nur eher beiläufiges Zwischenstück zum besagtem Testlauf.

Alles in allem also eher eine kleine Fußnote im Halo-Universum (wobei die Story auch entsprechend kurz ist).

 

Die dritte Story ist schon wieder etwas besser gezeichnet, kommt aber immer noch nicht an die Erste heran: Zu schemenhaft sind manche Umrisse gehalten, Details gibt es zumeist nur in großen bzw. Einzel-Panels.

Auch die Story an sich ist, zumal sie ebenso kurz geraten ist wie die zweite, ein Novum: Es gibt nicht einen einzigen Text in dieser ganzen Geschichte, denn sie stellt im Grunde nur den Kampf des flüchtenden Sgt. Johnson (aus dem ersten Spiel) nach, bis dieser sein Ziel erreicht.

Aufgrund dessen lädt diese Story auch eher zum schnellen Durchblättern denn zum richtigen Lesen ein. Spieler werden eh wissen, wie das Ganze ausgeht und alle anderen dürften kaum allzuviel Spass an einem Mann finden, der an ähnlich gebauten Monstern ballernd vorbeirennt.

Alles in allem also der Tiefpunkt des Bandes.

 

Die vierte Story bietet hier Storymässig schon wieder etwas mehr, fällt aber zeichnerisch auch wieder etwas zurück. Die Zeichnungen hier wirken mit ihren teilweise eckigen und detailarmen Flächen eher an ein Kinderbuch und teilweise fehlt sogar der Widererkennungswert.

Storymässig beschreibt diese Geschichte was in New Mombasa geschah, als die Allianz die Stadt angriff, und bietet vor allem am Ende eine schöne Charakterszene, als sich der fliehende Hauptcharakter für ein Kind opfert und zurückbleibt.

Trotz des guten Ansatzes ist aber auch diese Story etwas zu kurz geraten und hinterläßt ebenso zwiespältige Eindrücke.

 

Abgerundet wird der Ganze Band noch von einigen Bildern und Leserbriefen, die echt nett zu lesen und anzusehen sind.

Insgesamt betrachtet allerdings ist die Qualität des Bandes so unterschiedlich, wie die Stories, so das es schwer ist, eine Gesamtrezension abzugeben. Gute Stories wechseln sich mit schlechten und weniger guten ab, die im Mittelmaß liegen und so bleibt es im Auge des Betrachters, was ihm gefällt und was nicht.

 

 

Fazit:

Es ist schwer, eine eindeutige Empfehlung oder Nicht-Empfehlung für den vorliegenden Band abzugeben, da die Künstler, Stories und Zeichnungen doch stark differerien. Am Besten sollte jeder selbst einmal einen Blick riskieren, schaden kann es mit Sicherheit nicht.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426080406337b80c6
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Halo Graphic Novel

Reihe: Halo

Autor: Lee Hammock u.a.

Panini, 2007

Broschiert, 128 Seiten

ISBN-10: 3866074808

ISBN-13: 978-3866074804

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.10.2007, zuletzt aktualisiert: 05.04.2024 13:00, 5068