Heimflug (Autor: Marc Gruppe; Gruselkabinett 161)
 
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Heimflug von Per McGraup

Hörspiel

Reihe: Gruselkabinett Folge 161

 

Rezension von Cronn

 

In der Reihe Gruselkabinett aus dem Hause Titania Medien veröffentlichen Marc Gruppe und Stephan Bosenius immer wieder Klassiker der Phantastik. Darunter verbergen sich auch gerne Werke von Per McGraup ab und an.

Per McGraup ist das Pseudonym von Marc Gruppe, der unter diesem Namen selbstverfasste Hörspiel-Drehbücher umsetzt. Dies ist bereits geschehen bei der Folge Der Hexenfluch (Gruselkabinett 21), Heimgesucht (Gruselkabinett 83), Heimgekehrt (Gruselkabinett 89), Heimweh (Gruselkabinett 109) und Die Höllenfahrt des Schörgen-Toni (Gruselkabinett 147). In den vier letztgenannten waren die beiden Mystik-Ermittler Colin und Alwyne Hargreaves der Dreh- und Angelpunkt der Szenerien.

Auch im neuesten Werk ist das der Fall. Es trägt den Titel Heimflug und wurde als Folge 161 in der Reihe »Gruselkabinett« veröffentlicht. Zunächst ein paar Sätze zum Inhalt.

 

Verlagsinfo:

London, 1934:

Seit Wochen wird Alwyne Hargreaves von schrecklichen Visionen heimgesucht, die den Absturz eines Luftschiffes und den schlimmen Feuertod der Besatzung und der Passagiere zum Inhalt haben. Nachdem Hedy Baumholzer, eine Freundin Tante Marilyns, plant, bei der Jungfernfahrt des neuen Zeppelins dabei zu sein, beschließt Colin Hargreaves, den Visionen seiner Gattin auf den Grund zu gehen und Kontakt zu einem Toten aufzunehmen …

 

Kritik:

Per McGraups Hörspiele changieren zwischen sehr gelungen und mittelmäßig. Im Fall von »Heimflug« ist letzteres zu konstatieren. Dies beginnt bei den unpassend humoristischen Bemerkungen von Tante Marilyn. Diese süffisant-frivolen Anzüglichkeiten wollen so gar nicht in die Umgebung eines unheimlich-phantastischen Werkes passend und stören die Einheit des Effekts.

Als weitere Unstimmigkeit kommt hinzu, dass das Medium Alwyne während einer Seance so stark in der realen Welt verhaftet wirkt, dass sie zwischen ihrem Mann und dem kontaktierten Geistwesen vermittelt. In der Regel spricht ein Außenstehender direkt das Geistwesen an, das sich in einem Medium manifestiert. Im vorliegenden Fall wird allerdings das Medium gebeten, die Nachricht weiterzuleiten, was einen Bruch der spiritistischen Konventionen darstellt, denen sich »Heimflug« ansonsten jedoch unterwirft.

Es fehlt auch an einem Spannungshöhepunkt. Die Handlung bewegt sich auf relativ geringer Spannungshöhe. Einzig die Frage, ob und wie die beiden Passagiere von ihrem Flug abgelenkt werden, ist hier zu nennen. Allerdings geschieht diese Aktion recht spannungsarm.

Die Hintergrundrecherche ist allerdings gelungen und mit treffenden Details zu den Zeppelinen aufgehübscht.

 

Gelungen ist die Dialogregie immer dann, wenn die beiden parapsychologischen Entwickler miteinander im Gespräch sind. Auch die anderen Sprecher agieren gewohnt professionell.

 

Auch das Sounddesign ist wie gewohnt auf hohem Niveau. Hier darf Stephan Bosenius ein Lob erhalten, der seine Mittel gekonnt einsetzt.

 

Fazit:

»Heimflug« von Per McGraup ist eines der schwächeren Titel aus dem »Gruselkabinett«. Das liegt nicht an den Sprechern, die wie gewohnt professionell agieren. Schuld an der Schieflage des Hörspiels ist das Drehbuch, das als wenig spannungsreich – trotz guter Hintergrundrecherche – und zu schwankend in der Einheit des erwünschten Effekts ist. Frivol-anzügliche Dialoge wirken zudem hier fehl am Platz.

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Hörspiel:

Heimflug

Reihe: Gruselkabinett Folge 161

Dauer: 68.39 Minuten

Umfang: 1 CD

Buch: Marc Gruppe

Lektorat: Dr. Daniela Gehrmann

Produktion & Regie: Stephan Bosenius und Marc Gruppe

Gemischt von: Kazuya c/o Bionic Beats

Mastering: Michael Schwabe, Monoposto

Cover-Illustration: Ertugrul Edirne

Layout: Doreen Enderlein

Titania Medien (Sony Music), 1. Mai 2020

 

ASIN 378578161X

 

Erhältlich bei: Amazon

SprecherInnen:

  • Alwyne Hargreaves: Stephanie Kellner

  • Colin Hargreaves: Benedikt Weber

  • Tante Marilyn: Ursula Sieg

  • Hedy Baumholzer: Silvana Sansoni

  • Captain George Howard Raymond: Louis Friedemann Thiele

  • Captain Carmichael: Valentin Stroh

  • Vorzimmerdame: Ursula Wüsthof

  • Funker Disley: Markus Andreas Klauk

  • Navigator Leach: Jean Paul Baeck

  • Zeitungsjungen: James, Edward und Christopher McMenemy


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Erstellt: 13.07.2020, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 18785