Hetero-Haxe (Autor: Uwe Krauser)
 
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Hetero-Haxe von Uwe Krauser

Rezension von Christel Scheja

 

Bereits in seinem ersten Buch Tunten-Toast entführte Uwe Krauser nicht nur zu kulinarischen Genüssen, sondern erzählte auch von dem gemeinsamen Leben mit seinem Mann Oliver im spanischen Touristenort Benidorm. Seit nun mehr achtzehn Jahren leben die beiden aber nun im Bayrischen Wald. Und genau hier setzt Hetero-Haxe ein.

 

Uwe und Oliver haben sich dazu entschieden, doch wieder nach Deutschland zurück zu kehren und tauschen ihr Hotel in Benidorm gegen ein Wagnis ein, ziehen sie doch in die beschauliche Marktgemeinde Bodenmais im Bayrischen Wald. Aber auch dort wollen sie eine Unterkunft bieten, die Gästen offen steht.

Natürlich ist auch hier der Anfang nicht gerade einfach, droht schon der Kauf der Immobilie an Kleinigkeiten zu scheitern. Aber dann bekommen die beiden Männer doch den Dreh und bauen nicht nur ein mittlerweile mehrfach ausgezeichnetes Hotel, sondern auch gute Beziehungen zu den Einheimischen auf.

 

Wie auch schon im ersten Band werden die autobiographischen Erlebnisse mit entsprechenden Rezepten garniert, diesmal solchen, die mehr oder weniger zur gutbürgerlichen bayrischen oder österreichischen Küche gehören könnten wie etwa Bierfleisch, Haxen und Kaiserschmarrn. Aber natürlich darf auch hier das »gewisse Extra« nicht fehlen.

 

Viele der Gerichte sind sogar vegetarisch, einige können durch Fleisch aber auch ergänzt werden. Wie auch schon im ersten Buch wird die Zubereitung nicht sachlich, sondern mit viel Augenzwinkern beschrieben. Allerdings sollte man ein typisches Kochbuch erwarten, denn eigentlich ist das ganze sehr viel mehr, auch eine amüsante Sammlung von kleinen Episoden, die teils selbst erlebt wurden, teil überspitzt geschildert und das ein oder andere auch ein bisschen dazu erfunden.

 

Der Humor zieht sich natürlich auch durch das ganze Buch, lässt es sich der Autor doch nicht nehmen, von allerlei Peinlichkeiten und Missgeschicken, die ihm selbst passiert sind – wie etwa dem „Dancing Queen“-Klingelton in der Kirche zu erzählen, aber auch von urigen und eigenwilligen Einheimischen, die es faustdick hinter den Ohren haben, wie die gute Traudl, oder aber Gästen, bei denen sich hinter den oberspießigen Fassaden ziemliche Abgründe auftun.

 

Uwe Krauser erzählt seine Geschichten und stellt seine Rezepte mit sehr viel Charme und einem liebenswerten, warmherzigen Erzählstil vor. Man hat die Ereignisse auch bei knappen Schilderungen deutlich vor Augen und kommt stellenweise aus dem Lachen nicht mehr heraus, so dass er auch noch die Mission erfüllt, den Tag durch Lachen zu erhellen und gute Laune zu verbreiten. Daher macht es auch gar nichts aus, dass der Kochbuch-Aspekt eher in den Hintergrund tritt, auch wenn die vorgestellten Rezepte einiges bieten – von alltagstauglichen Gerichten für Anfänger bis hin zu etwas kulinarischeren Genüssen für erfahrenere Köche.

Fazit

Wie auch schon »Tunten-Toast« so ist auch »Hetero-Haxe« eine runde Sache, ein Lesegenuss, der mit viel Augenzwinkern und Humor und einem eingängig warmherzigen Stil zu verzaubern weiß und gleichzeitig auch noch frischen Wind in durchaus bekannte bayrische Gerichte bringt. Wer nur Rezepte sucht könnte zwar enttäuscht sein, aber das Buch überzeugt ansonsten in voller Gänze und macht Lust auf mehr.

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Buch:

Hetero-Haxe

Autor: Uwe Krauser

Kampenwand Verlag, 28. Mai 2024

Gebundene Ausgabe, 196 Seiten

 

ISBN-10: 3986601376

ISBN-13: 978-3986601379

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0D3VFHYJF

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 09.06.2024, zuletzt aktualisiert: 26.06.2024 20:39, 23184