Hexen sind auch nur Menschen von Annette Blair
Reihe: Zufällig Hexe Band 2
Rezension von Christel Scheja
Mit „Hexen mögen’s heiß“ ist im Frühjahr bereits der erste Band von Annette Blairs Reihe „Zufällig Hexe“ erschienen. Nun setzt die auf Rhode Island lebende Autorin die Serie mit „Hexen sind auch nur Menschen“ fort und erlaubt den Figuren aus dem ersten Teil einen kleinen Cameo-Auftritt.
Ansonsten geht es in erster Line um Kira Fitzgerald, die gerade erst die größte Enttäuschung ihres Lebens mitgemacht hat. Kurz bevor sie die Einladungen zu ihrer Hochzeit mit dem charmanten und sportlichen Billy abschicken wollte, hat sie diesen mit ihrer Schwester im Bett erwischt. Deshalb hat sie die Heirat abgeblasen und geschworen, von nun an nichts mehr mit Männern anzufangen. Doch gerade als sie ihrem Ex einen hinterhältigen Fluch anhexen will, der seine Potenz schmälert, taucht ihr neuer Chef im Büro auf.
Jason Goddard sieht nicht nur unverschämt gut aus, er ist auch noch ein berühmter Eishockey-Star, der nun allerdings unter einer schweren Verletzung am Knie leidet, so dass seine Karriere vielleicht am Ende angekommen ist. Er will mit ihr auf Bitten seiner Großmutter zusammen eine Tournee von Wohltätigkeitsveranstaltungen planen, um eine Stiftung und das Waisenhaus St. Anthony zu retten, beides Dinge, die seine resolute und selbstbewusste alte Dame ins Leben gerufen hat.
Auch der junge Mann ist sichtlich von ihr angetan und kann seine Leidenschaft nicht verbergen. Allerdings macht Kira ihm erst einmal deutlich, dass sie mit Männern nichts mehr zu tun haben will und weist jede seiner Freundlichkeiten zurück.
Doch irgendwie will das nicht so recht funktionieren, denn sie bekommt ihn nicht mehr wirklich aus dem Kopf und fühlt den gewissen Funken, der zwischen ihnen hin und her springt. Ganz offensichtlich ist da eine Magie im Spiel gegen die sie auch nicht viel unternehmen kann.
Und so nimmt, bei der Besichtigung eines alten Herrenhauses, in dem der die erste Veranstaltung stattfinden soll, das Schicksal seinen Lauf.
Wie schon im ersten Band fragt man sich auch bei „Hexen sind auch nur Menschen, wo eigentlich die Magie abgeblieben ist, denn es gibt zwar Andeutungen und Anspielungen – so mögen Kira gewissen Krähen besonders gerne – aber wirklich übersinnlichen Wirken kann man mit der Lupe suchen.
Das ganze erinnert an die Srewball-Komödien der 1950ger Jahren, in denen sich Mann und Frau umkreisen und eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben wollen, dann aber durch das Schicksal und die Macht der Liebe doch zusammen kommen. Selbst die Serie „Verliebt in eine Hexe“ hatte mehr Zauberei in ihren Folgen.
Letztendlich liegt mit dem Roman eine klassische Liebesgeschichte mit viel augenzwinkerndem Humor vor, der sich zwar sehr gut lesen lässt und zu unterhalten weiß, aber so gut wie gar nicht phantastisch ist. Im Gegensatz zum ersten Roman muss diesmal die Frau erobert werden, nicht der Mann.
Alles in allem richtet sich „Hexen sind auch nur Menschen“ an Mädchen und junge Frauen, die in erster Linie reine Liebesgeschichten mögen. Diejenigen, die auch die phantastischen Elemente schätzen, werden auch von dem zweiten Band der Reihe eher enttäuscht sein.
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