Hexenjagd am Salish-Lake von Anne Sandler und Anton Serkalow
Reihe: Nighthunter Band 8
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
Auf ihrer Flucht nach Norden erreicht die als Hexe gesuchte Annie Oates den Ort Bigfork in Montana, wo sie sich bald einem Lynchmob gegenüber sieht. Kann der indianische Magier Geistwolf sie schnell genug erreichen, um sie vor dem Schlimmsten zu bewahren? Denn es sind nicht nur die Einwohner des Städtchens, die sie bedrohen. Auch der berüchtigte Hexenjäger Cheyenne Justice ist in Bigfork und dieser hat mit dem Skinwalker noch eine Rechnung offen. So kommt es am Salish-Lake zum blutigen Showdown, denn der Hexenjäger besitzt Fähigkeiten, die selbst Geistwolf gefährlich werden.
Rezension:
Die junge Hexe Annie hofft, im Wilden Westen vor ihren Verfolgern untertauchen zu können. Zusammen mit einem väterlichen Freund tritt sie als Kunstschützin auf Jahrmärkten auf. Als sie doch von einem Verfolger gefangengenommen wird, rettet sie ein zufälliges Zusammentreffen mit den Nighthunters. Sie kann ihrem Häscher entfliehen und macht sich auf den Weg in den Norden. Doch sie wird als Hexe enttarnt. Sowohl die Bevölkerung des Örtchens Bigfork als auch ein Hexenjäger wollen sie in ihre Gewalt bringen.
Nachdem wir bereits im letzten Band (Das Lied der Wölfe) auf unseren Lieblingsvampir Louis Royaume verzichten mussten, lässt Anton Serkalow ihn auch diesmal nur in Erinnerungen auftauchen. Die eigentliche Protagonistin dieses Bandes ist die Hexe Annie Oates, die den Weg der Nighthunter schon mehrfach kreuzte. So erlebt der Leser gleich zu Beginn nochmal den Bahnüberfall aus Band 1 (Die Nacht der Ghule), jetzt aber aus Annies Perspektive. Auf der folgenden Flucht kommt sie wiederholt mit Ereignissen in Kontakt, die in anderen Bänden der Nighthunter-Reihe behandelt wurden.
Mit ihrer Enttarnung als Hexe ändert sich dies jedoch. Ab hier beginnt eine komplett eigenständige Handlung. (Damit soll allerdings nicht der Eindruck erweckt werden, der erste Teil des Buches wäre lediglich eine Zusammenfassung des bisherigen Geschehens.)
Auch in diesem Band stehen wieder Menschen (mit und ohne magische Fähigkeiten) im Fokus der Handlung. Eine übersinnliche Bedrohung ist nicht zu bekämpfen. Nachdem das nun schon seit mehreren Bänden der Fall ist, stellt sich für den Leser die Frage, ob der Autor das ursprüngliche Konzept des ›bösartigen Wesens des Monats‹ aufgegeben hat, oder die ›geisterlose Periode‹ nur ein Zwischenspiel darstellt. Diese historische Wild-West-Urban-Fantasy- oder auch Weird-West- (wie der Autor selbst es bezeichnet) Reihe funktioniert jedenfalls auch ohne übersinnliche Bedrohungen.
Fazit:
Dieser Band beweist, dass auch eine ›Jungfrau-in-Not‹-Story im Wild-West-Ambiente hervorragend funktionieren kann.
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