Biographie
Stefan Heym wurde als Helmut Flieg am 10. April 1913 in Chemnitz geboren und starb während einer Reise am 16. Dezember 2001 in Israel.
Der Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie eckte früh bei der Obrigkeit an. Nach der Veröffentlichung eines antimilitaristischen Gedichtes in einer Tageszeitung warf man ihn 1931 vom Gymnasium.
Nach dem Reichstagsbrand 1933 floh er in die Tschechoslowakei und nahm den Namen Stefan Heym an.
Im Jahr 1935 begann er mit einem Stipendium in der USA zu studieren und schloss das Studium an der Universität von Chicago mit einer Magisterarbeit über Heinrich Heines Atta Troll ab.
Von 1937 bis 1939 war er Chefredakteur der deutschsprachigen Wochenzeitung Deutsches Volksecho in New York. Ab 1939 arbeitete Heym als freier Schriftsteller in englischer Sprache. Sein Roman Hostages wurde 1942 ein Bestseller.
Er nahm als amerikanischer Bürger am Zweiten Weltkrieg teil. Im Rahmen der Kommunistenverfolgung verließ er 1952 die USA. 1953 zog er in die DDR.
Kritisch begleitete er den jungen Staat. Bereits 1956 gab es erste Konflikte im Rahmen seiner literarischen Aufarbeitung des Aufstandes vom 17.06.1953 (Der Tag X(späterer Titel Fünf Tage im Jun).
1965 wurde er mit einem Berufsverbot belegt, erst ab 1970 erschien er wieder in der DDR, wenn auch in geringer Auflage.
1976 gehörte Heym zu den Unterzeichnern der Petition, gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns.
Nach der Wende wurde Heym weitestgehend rehabilitiert.
Zur Bundestagswahl 1994 kandidierte Heym als Parteiloser und gewann ein Direktmandat, bereits im Oktober 1995 legte Heym sein Mandat aus Protest gegen eine geplante Diätenerhöhung für Bundestagsabgeordnete nieder.
Stefan Heym starb am 16. Dezember 2001 an Herzversagen nach der Teilnahme an einem Heinrich-Heine-Symposium in Jerusalem.