Hochzeit mit einem Unbekannten (Autorin: Jessica Trapp)
 
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Hochzeit mit einem Unbekannten von Jessica Trapp

Rezension von Christel Scheja

 

Historische Liebesromane stellen gerne die Geschichte ein wenig auf den Kopf und machen es sich bei der Gestaltung des Hintergrundes sehr leicht. Oft genug verzichten sie auf eine genauere Datierung, um Unstimmigkeiten zu vertuschen. Das ist auch bei „Hochzeit mit einem Unbekannten“ von Jessica Trapp der Fall, der bereits in einer der Cora Historical Reihen erschien.

 

Gwyneth of Windrose kann sich glücklich schätzen, dass ihr Vater ihr freie Hand lässt und sie so lange schalten und walten kann, wie sie will. Mit der Hure Irma verbindet sie ein Geheimnis und der Stolz, auch als Frau selbstbewusst und eigenwillig zu sein. Die schöne junge Frau hat es sich zur Aufgabe gemacht, ungerecht oder wegen Kleinigkeiten verurteilte Frauen aus dem Gefängnis freizukaufen.

Allerdings hat dieses schöne Leben ein Ende, als ihr Vater stirbt und ihr Schwager das eigenwillige Mädchen möglichst gewinnbringend verheiraten will, um sie endlich los zu sein.

Aus diesem Grund entführt Gwyneth zusammen mit Irma einen Mann aus dem Freudenhaus, der manipulierbar genug zu sein scheint. Sie will ihn zwingen sie zu heiraten und verspricht ihm Gold, wenn er sie ansonsten schalten und walten lässt wie sie will.

Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass Jared St. John, adliger Bastard und Falkner seinen eigenen Willen und Stolz hat und gar nicht daran denkt, sich den Befehlen der jungen Frau unterzuordnen, auch wenn er im Moment keine andere Wahl hat, da er aus dem Kerker geflohen ist..

Doch als er in Gwyneth das Mädchen wiedererkennt, in das er sich verliebt hat, kurz bevor er in den Kerker geworden wurde, weil man ihn für den Mörder seines legitimen Bruders hielt, verändert sich alles.

 

So romantisch wie das Setting anmutet, ist es eigentlich gar nicht, denn „Hochzeit mit einem Unbekannten“ wartet mit rauem Umgangston auf und macht sich eher über die Selbstständigkeit der Heldin lustig. Denn die freigekauften Frauen haben auch nichts besseres zu tun, als sie zu beschimpfen, der Sinn der Aktion verläuft im Sande. Letztendlich geht es nur darum, die junge Heldin mit einem Mann zusammenzubringen, der sie zähmen kann, und dass auch zur Genüge tut.

Nach einer Hochzeitsnacht, die man eher als Vergewaltigung bezeichnen kann, gibt es erst einmal Diskrepanzen zwischen den Protagonisten, die natürlich bis zum Happy End geklärt sind. Dieses wirkt allerdings recht aufgesetzt, da die beiden sich bis zum Ende mehr oder weniger streiten.

Alles in allem setzt der Roman auf die leidenschaftlichen Beschreibungen und gängige Handlungsmuster, die allerdings mit Elementen aufgepeppt werden, die nicht so recht zum Rest passen wollen. Selbst die Streitgespräche von Gwyneth und Jared sind irgendwann nur noch nervig, besonders enttäuschend ist, wie sie letztendlich zusammenfinden, weil dies weder Hand noch Fuß hat.

 

Alles in allem ist „Hochzeit mit einem Unbekannten“ trotz einiger netter Ideen ein eher unterdurchschnittlicher historischer Liebesroman, da vieles Handlungselemente nicht zusammenpassen wollen und auch die erotischen Szenen eher peinlich und abstoßend als prickelnd wirken.

 

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MEDIUM:

Hochzeit mit einem Unbekannten

Autorin: Jessica Trapp

broschiert, 364 Seiten

Mira, erschienen Oktober 2012

Übersetzung aus dem Englischen von Nina Hawranke

Titelbild von Harlequin Enterprises

ISBN-10: 3862784770

ISBN-13: 978-3862784776

Erhältlich bei: Amazon

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Erstellt: 13.11.2012, zuletzt aktualisiert: 05.08.2023 15:12, 12834