Höllenpforte (Autor: Anthony Horowitz; Die Fünf Tore Bd.4)
 
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Höllenpforte von Anthony Horowitz

Reihe: Die Fünf Tore Band 4

Rezension von Christel Scheja

 

Der englische Autor Anthony Horowitz arbeitet nicht nur für Film und Fernsehen, sondern ist auch seit vielen Jahren als Jugendbuch-Autor bekannt. Furore machte er international am meisten mit seiner „Alex Rider“-Serie, dessen erster Teil inzwischen sogar verfilmt worden ist. Sein neuster Zyklus „Die fünf Tore“ bleibt zwar actionbetont, mischt aber nun auch noch reichlich Elemente aus dem phantastischen Bereich hinzu. Alles dreht sich um ein uraltes Vermächtnis und Wesen, mit denen sich auch schon längst untergegangene Generationen herumgeschlagen haben. Einzig die überall auf der Welt verteilten Tore erlauben es dunklen Mächten auf die Erde zu gelangen und diese zu verheeren. Vor vielen Jahrtausenden gelang es fünf mit besonderen Gaben ausgestatteten und jugendlichen Torwächtern, diese Wege zu verschließen. Doch nun sind die Bannsiegel brüchig geworden und Menschen den verlockenden Rufen verfallen, die all ihre Kraft dazu aufwenden, ihren unheimlichen Herren bei der Rückkehr zu helfen. Dazu gehört es auch, die jungen Torwächter zu finden und auszuschalten, ehe deren Erinnerung erwacht…

Nur einige wenige Menschen, die sich in einer Organisation namens Nexus zusammengefunden haben, wissen davon und versuchen diesen Entwicklungen gegenzusteuern. Sie haben es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, die fünf Auserwählten zu retten.

 

Das hat auch Matt Freeman zu spüren bekommen, der von einem ziellosen und kriminellen Jugendlichen inzwischen zu einem verantwortungsvollen jungen Mann gereift ist, obwohl nicht einmal ein Jahr vergangen ist, seit er in dem abgelegenen Dorf Lesser Malling erstmals mit den düsteren Kräften und Machenschaften der „Alten“ in Berührung gekommen ist und sich ihnen später in Peru ein zweites Mal stellen musste.

Inzwischen leben er und drei weitere Auserwählte unter dem Schutz einer alten Archäologin in einem abgelegenen Landhaus und erholen sich. Während die Erwachsenen mit modernen Mitteln nach dem letzten verbliebenen Torhüter – der ein Mädchen sein soll – suchen, versucht dies Matt mit seinen Gaben. Aber die Spuren und Bilder bleiben unklar, bis ein Bericht über eine für achtzehn Stunden in einer Kirche verschwundene englische Schülerin aus besserem Hause den entscheidenden Hinweis gibt.

Die Jungen und der Nexus sind sich sicher – diese Scarlett Adams muss ihre Mitstreiterin sein. Und so machen sie sich auf den Weg nach England, nicht ahnend, dass ihnen der Feind wieder nahe gekommen ist, und nur auf einen Moment der Unachtsamkeit lauert, um zuzuschlagen.

Derweil muss die junge Scarlett damit zureicht kommen, das ihr Leben innerhalb weniger Monate auf den Kopf gestellt wird. Nicht nur, dass sich ihre Eltern scheiden lassen wollen und dann auch noch aus arbeitstechnischen Gründen ins Ausland verreisen müssen, seit sie bei einem Schulausflug in eine alte Kirche durch eine Tür gestolpert und in der Ukraine gelandet ist, wo seltsame Mönche versucht haben sie festzuhalten, scheint nichts mehr zu sein, wie es einmal wahr. Sie will zwar mit keinem anderen als ihrem Freund über ihre Erlebnisse sprechen, aber ihm vertraut sie auch nicht alles an – vor allem nicht die Träume und Erinnerungen, die sie immer wieder mit vier fremden Jungen in Beziehung bringen.

Als sie dann auch noch auf den Wunsch ihres Vaters hin nach Hongkong kommen soll, überstürzen sich die Ereignisse, denn Scarlett merkt, dass man es die ganze Zeit auf sie alleine abgesehen hat … und inzwischen unheimliche Mächte einen Teil der Welt regieren…

 

Wie seine Vorgänger wendet sich der Roman zwar an Jugendliche ab dreizehn oder vierzehn Jahren, was man an der relativ geradlinigen und manchmal etwas vorhersehbaren Handlung merkt. Viel Jüngeren sollte man es nicht in die Hände drücken, da die Geschehnisse ungewöhnlich brutal und grausam beschrieben werden. Aber auch ältere Leser werden ihren Spaß an der Geschichte haben, denn sie wartet mit vielen Anspielungen auf Werke der Horror-Literatur und immer wieder auch kleinen wie gemeinen Überraschungen auf, so dass die Spannung nicht zu kurz kommt.

Allerdings sollte man die ersten drei Bände kennen, um den Konflikt überhaupt nachvollziehen zu können, auch wenn das ein oder andere durch die Erinnerungen Matts ins Gedächtnis zurückgerufen wird. Sie bilden die Verbindung zur vorherigen Geschichte, während Scarletts Handlungsebene die Geschehnisse in ganz andere Bahnen lenkt und langsam aber sicher den Showdown einleitet.

Genre-Fans werden sicherlich die Bezüge zu Lovecraft und seinem Mythos um die Großen Alten erkennen, denn auch bei Horowitz gibt es das Böse, das vor langer Zeit durch einen Aufstand der Menschen aus unserer Welt vertrieben wurde und nun darauf lauert, mit der Hilfe der Machtgier einiger Menschen wieder zu kehren. Da die Geschichte hin und wieder doch eine eigene Dynamik entwickelt nimmt man Horowitz diese Anlehnung nicht lange übel.

 

Wie seine Vorgänger ist auch „Höllenpforte“ ein spannender Mystery-Thriller, der durch seine dynamische und packende Handlung und viele Anspielungen auf das phantastische Genre, für jung und alt unterhaltsam ist.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426043710e0920097
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Buch:

Höllenpforte

Reihe: Die fünf Tore, Bd. 4

Autor: Anthony Horowitz

Gatekeepers Vol. 4: Necropolis, 2008

Übersetzerin: Simone Wiemken

gebunden, 415 Seiten

Loewe, Januar 2009

Titelbild: Angelo Hornak/Corbis & Fotolia

 

ISBN-10: 3785558864

ISBN-13: 978-3785558867

 

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 06.04.2009, zuletzt aktualisiert: 02.03.2023 20:12, 8527