Ich, Mengsk von Graham McNeill
Reihe: StarCraft
Rezension von Ralf Steinberg
Verlagsinfo:
Sechzigtausend Lichtjahre von der Erde entfernt hält die korrupte Terranische Konföderation den Koprulu-Sektor im eisernen Würgegriff. Doch ein Mann stellt sich den Besatzern und schwört, die Unterdrücker in die Knie zu zwingen: Arcturus Mengsk. Dies ist seine Geschichte und zugleich …
… die Brücke zwischen den Games StarCraft und dem bald erscheinenden StarCraft 2!
Rezension:
Arcturus Mengsk ist als Kaiser der Menschen eine wichtige Hintergrundfigur für das Computerspiel StarCraft. Demzufolge ist es nur logisch, das die persönliche Geschichte dieses Mannes erzählt wird. Autor Graham McNeill verfügt über eine umfangreiche Erfahrung als Autor von Warhammer (Fantasy und 40K) Romanen und ist somit prädestiniert für eine Erzählung im Military Fiction Umfeld. Dementsprechend martialisch und machohaft geben sich die männlichen Hauptfiguren auch.
Im Mittelpunkt steht Arcturus, dessen Lebensweg wir über große Teile aus seiner Sicht erleben, später unterfüttert durch Ergänzungen seines Sohnes Valerian.
In jugendlicher Rebellion meldet sich Arcturus beim Militär der Konföderation, gegen die sein Vater als oppositioneller Politiker mit aller Macht und unter Einsatz seines Lebens kämpft. Die Verstrickung der beiden Konflikte - Vater/Sohn und Konföderation/Kolonien durchzieht den gesamten Roman und überträgt sich direkt auf die nächste Generation und das nächste Reich. Auch wenn die Nuancen unterschiedlich sind, der Konflikt bleibt unlösbar und gleich.
Die Entwicklung vom Jungen zum Kaiser durchläuft dabei nur sehr wenige Stationen, die McNeill auch regelmäßig mit Handlungssprüngen verkürzt. Dabei ist kein Muster zu erkennen. Allzu oft werden langatmige Dialoge einer Actionszene geopfert und im Gegenzug Gefechte ausführlich beschrieben, wo die Beziehung zwischen den Figuren viel interessanter gewesen wäre.
Die Handlung hüpft dadurch recht planlos umher und verhindert, dass man zu einer der Figuren eine nähere Beziehung aufbauen kann. Zum Teil verliert McNeill dadurch auch jede Möglichkeit, die Entscheidungen seiner Figuren zu erklären. Wir erfahren nicht, warum Arcturus trotz besseren Wissens beim Militär bleibt oder warum er dieselben Mittel wie die Konföderation anwendet. Selbst so triviale Sachen wie Herkunft seiner Armeen oder womit er sich während der Aufbauphase seines Kaiserreichs beschäftigt, erfahren wir nicht oder nur in Nebensätzen.
McNeill schafft weder den Spagat zwischen Rahmenhandlung und Figuren, noch zwischen Action und Atmosphäre.
Es bleibt der Eindruck eines lieblos runtergeschriebenen Datenblattes mit Standardphrasen zum Thema Vater-Sohn-Konflikt und Marines-Leben.
Schade. Eigentlich hätte man aus einem StarCraft Roman wesentlich mehr machen können.
Fazit:
Recht dürftiger Roman zur Biographie von Arcturus Mengsk. Hoffen wir, dass die Story von StarCraft 2 mehr zu bieten hat.
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