Reihe: Night Prince Band 2
Rezension von Christel Scheja
Neben ihrer „Cat & Bones“-Reihe schuf Jeanine Frost auch noch Romane und Reihen, die in dem selben Universum spielen. In „Im Feuer der Begierde“ dem zweiten Band von „Night Prince“ dreht sich alles um die durch einen Unfall gehandicapte Leila und den Mann ihres Lebens: Vlad, den Vampir aller Vampire, den sie in „Dunkle Flammen der Leidenschaft“ erst kennengelernt hat.
Als Außenseiterin unter den Menschen genießt es Leila erstmals wieder, jemanden berühren und lieben zu können, auch wenn die Beziehung zwischen ihr und Vlad angespannt ist. Denn der Vampir, der der Nachwelt als „Dracula“ bekannt ist, hat sie inzwischen, nachdem sie erst seinen Gegnern hat helfen müssen, als Geliebte an seiner Seite kennengelernt, weiß er doch ihre Gabe zu schätzen und scheint Verantwortung zu fühlen.
Er ist auch in der Lage, die Kraft zu dämmen, die durch ihren Körper pulst und ermöglicht es auch ihrer Schwester mit in dem goldenen Käfig ihres Schlosses zu leben.
Doch ist es wirklich das, was Leila auf Dauer will? Sie hat sich Hals über Kopf in den Mann verliebt, der seine früheren Unarten noch nicht vergessen hat und so brutal sein kann, wie in seiner Zeit als Fürst der Walachei. Doch als sie ihn darauf anspricht, schiebt er sie von sich und scheint nicht mehr viel zu fühlen.
Leila verlässt ihn in Begleitung von Maximus, einen treuen Freund von Vlad. Doch dann muss sie feststellen, dass sie von einem Killer verfolgt wird, der es ziemlich klar darauf anlegt, sie möglichst brutal zu töten. Was nun? Soll sie Vlad um Hilfe bitten oder dem Mann vertrauen, der an ihrer Seite ist?
Weiter geht es mit der turbulenten und actionreichen Liebesgeschichte von Vlad und Leila, die in eine weitere Runde geht. Beide haben sich kennen und lieben gelernt, auch wenn man sich fragt, ob der Vampirfürst es ernst meint oder seine Geliebte nur täuscht, weil er sie nicht in Gefahr bringen will. Natürlich ist genau das vorprogrammiert – der Fehler sorgt dafür, dass es spannend und dramatisch weiter geht.
Bis es so weit ist, plänkeln die Liebenden erst einmal herum, schaffen die Missverständnisse in die Welt zu setzen, die erst dafür sorgen, das Leila fort geht und ihn nicht mehr sehen will und die Plattform, auf der der Killer in Erscheinung treten kann. Das ganze ist lebendig geschrieben, wirkt aber dennoch ein wenig aufgesetzt, weil es aus dem Nicht forciert wird
Es gibt natürlich mehr als einen handfesten Streit, in dem immer noch knisternde Erotik liegt, die aber nicht unbedingt ausgeführt wird. Das kommt erst als Krönung gegen Ende des Romans, als eine wichtige Entscheidung getroffen werden muss.
Letztendlich folgt die Autorin aber auch hier nur ausgetretenen Pfaden und bietet den Lesern genau das, was sie erwarten – verpackt in eine Handlung der härteren Gangart, in der die Helden auch schon einmal sehr brutal und gemein sein dürfen – beide keine Gnade zeigen. Die Erotik wird bewusst als Höhepunkt eingesetzt und ufert nicht so aus, wie bei anderen Autorinnen.
Mythologie und einen ausgefeilteren Hintergrund sollte man aber nicht erwarten, denn alle Andeutungen dienen nur dazu, um die Charaktere interessanter und sympathischer zu machen, auch wenn sie es nicht unbedingt sind. Und um einen Feind einzuführen, der ihnen noch etwas mehr zu schaffen machen wird.
Alles in allem ist auch „Im Feuer der Begierde“ in erster Linie ein aufgehübschter Liebesroman, der die Geschichte bewusst mit Action und einem Schuss Gewalt garniert, um dem Beziehungsclinch im wahrsten Sinne des Wortes etwas mehr Biss zu verleihen. Genre-Fans werden enttäuscht sein, romantische veranlagte Leserinnen, die es etwas härter mögen, genießen.