Inka-Gold (Autor: Clive Cussler)
 
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Inka-Gold von Clive Cussler

Rezension von Björn Backes

 

Inhalt:

Dirk Pitt und sein langjähriger Freund und Kollege Al Giardino kommen einem Expeditionsteam in den Anden zur Hilfe, welches sich auf der Suche nach einem lange verschollenen, sagenhaften Schatz in Schwierigkeiten gebracht hat. Mehr zufällig gelangen die beiden Ermittler des US-Marineinstituts für Unterwasserforschung dabei auf die Spur der Solpemachaco, einer rücksichtslosen Bande von Kunstdieben und Hehlern, die mit aller Gewalt versucht, die Expedition zum Scheitern zu bringen und selber den Fundort des Schatzes ausfindig zu machen. Alles deutet darauf hin, dass in einer Seelandschaft Südamerikas die legendäre Quipu schlummert, jenes Schriftstück, welches das Versteck des Inka-Golds preisgibt und einst von Sir Francis Drake beim Untergang seiner Galeere verschüttet wurde. Doch noch bevor sich diese Vermutungen bewahrheiten können, geraten Pitt und Giardino ins Kreuzfeuer der Verbrecher, die bereits einen Schritt voraus zu sein scheinen und vor absolut keiner Methode zurückschrecken, um die wertvollen Artefakte zuerst zu bergen. Für die beiden NUMA-Mitarbeiter beginnt ein Wettlauf mit der Zeit – und auf Leben und Tod.

 

 

Rezension:

„Inka-Gold“ ist ein durchweg typischer Cussler-Roman- und dank dieser These bereits ein eher zwiespältiges Unterfangen. Einerseits ist nämlich dadurch höchste Brisanz und Spannung auf oberstem Niveau gewährleistet, andererseits erkennt man im Aufbau der Story eine ganze Reihe bekannter Schemen, die der amerikanische Autor im Gros seiner NUMA-Erzählungen von neuem bemüht – und eben dies sollte zumindest denjenigen, die sich schon länger mit dem Schriftsteller beschäftigen, nicht mehr wirklich überzeugen können.

 

So ist es auch diesmal nicht verwunderlich, dass der elementare Teil der Handlung auf mehreren Zufällen beruht. Pitt und Giardino ahnen bei ihrem Einsatz noch lange nicht, welch weitläufigen Hintergründe die gerettete Expedition hat, während ihr erster Kontakt mit den neuen Gegnern natürlich auch eher als eine Verkettung unglücklicher Ereignisse betrachtet werden kann. Erst nach und nach wachsen diese weniger überraschenden Szenarien schließlich zu einem Ganzen zusammen, in dem sich die beiden Hauptdarsteller mal wieder als klassische Superhelden im Cussler-Style beweisen dürfen und dabei in erster Linie von ihrem geläufigen Charme profitieren. Insbesondere Dirk Pitt entlarvt sich im Zuge dessen einmal mehr als Action-Star der Sonderklasse, ohne sich dabei auf bewährte Klischees oder gar ausgetretene Sprüche stützen zu müssen. In ihm hat Cussler seinen womöglich besten Protagonisten überhaupt geschaffen und dazu einen Individualisten, dessen Potenzial bei weitem noch nicht erschöpft ist. Und gerade davon profitieren bestimmte Passagen in „Inka-Gold“ ungemein.

 

Nichtsdestotrotz fehlt es der Story an manch entscheidender Stelle an Überraschungsmomenten und einschneidenden Breaks. Alles scheint vorprogrammiert, da der rote Faden in diesem Fall einfach zu transparent ist. An der Spannung zerrt dies zwar dank des recht flotten Erzähltempos und der geschickten Verschleierung wichtiger Inhalte nicht, doch insgesamt wünscht man sich immer wieder mal einen groben Cut in der Story, der den groben Rahmen der Handlung weniger vorhersehbar machen könnte. Doch leider bleibt dieser in den entscheidenden Momenten aus.

 

Dennoch bedeutet dies keineswegs, dass „Inka-Gold“ wegen besagter Schönheitsfehler nun ein schwächerer Thriller im Repertoire des Bestseller-Autors ist. Das bereits 1995 erstveröffentlichte Buch überzeugt nämlich trotz allem mit einem ordentlichen Spannungsaufbau und gewohnt souverän gezeichneten Charakteren, die manche Schwäche in der Story wieder ausgleichen können.

 

 

Fazit:

Dirk Pitt ist und bleibt ein Garant für spannende Thriller-Kost aus dem Hause Clive Cussler. „Inka Gold“ mag zwar nicht der beste Roman im Katalog des Erfolgsschreibers sein, sicherlich aber einer, den man sowohl als Fan des Autors, als auch als Liebhaber seiner vielleicht besten Hauptfigur gelesen haben muss. Denn auch wenn die Geschichte weitestgehend sehr durchschaubar ist, so gerät man immer noch sehr schnell in ihren Bann – und dies ist ein Argument, das sich letzten Endes auch nicht anderweitig entkräften lässt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425024150ba32101e
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Inka-Gold

Autor: Clive Cussler

Broschiert: 608 Seiten

Verlag: Goldmann (Juni 2008)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3442467497

ISBN-13: 978-3442467495

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 01.07.2008, zuletzt aktualisiert: 12.07.2019 15:15, 6820