June CL Tan wuchs in Singapur auf, lebt und arbeitet aber heute als Autorin in New York. Mit Jade und Obsidian – Die Legende der Zwillingsschwerter erfüllt sie einen Leserwunsch mit mehr fernöstlichem Flair und Romantik in der Fantasy.
Eine dunkle Magie breitet sich immer wieder im Shi-Imperium aus und lässt Menschen wie auch die Natur darunter leiden. Alle Versuche, sie aufzuhalten haben bisher nicht gefruchtet und so klammern sich viele nur noch an die Legende um zwei Zwillingsschwerter aus Jade und Obsidian, die Rettung bringen könnten.
Als sich die Lage wieder einmal zuspitzt werden Ahn, eine junge Gelegenheitsdiebin, die aber immer mehr eine dunkle Kraft in sich erwachen spürt, und Altan, der wahre Erbe des Thrones, der bisher in der Verbannung lebte, in ein düsteres Ränkespiel aus Magie und Intrigen verwickelt, das sie schneller umbringen könnte, als ihnen lieb ist.
Man merkt schon, dass die Künstlerin eine klassische Geschichte erzählt die man heute so oft findet – denn zum einen ist da Ahn, das Mädchen, dass sich nicht an seine Vergangenheit erinnern kann, doch auch große Macht in sich spürt, die sie nicht wirklich beherrschen kann und zugleich in Gefahr bringt, denn solche wie sie werden unerbittlich von einer fanatischen Priesterschaft gejagt.
Auf der anderen Seite befindet sich Altan, der wahre Thronerbe, der sich nun endlich daran macht, seine Familie zu rächen und den Platz einzunehmen, der ihm bestimmt ist, aber durch sein hartes Leben auch mehr über die Probleme des Reichs gelernt hat, als die Mächtigen im Palast.
Und natürlich wird die Legende schon bald zu einer spannenden Triebfeder, die die beiden Helden mehr als einmal an den Rand ihrer Kräfte und in tödliche Gefahr bringt, denn ihre Feinde sind listenreich, heimtückisch und skrupellos.
Natürlich dominieren Action und Abenteuer das Buch, aber auch die Romantik nimmt einen gewissen Raum ein, denn natürlich sorgen auch Missverständnisse für Misstrauen und weitere Schwierigkeiten. Gewalt und Leidenschaft werden thematisiert, bleiben aber auf einem jugendgerechten Niveau.
Die Geschichte ist gefällig geschrieben, hat keine Längen, aber sie bietet aber auch keine all zu großen Überraschungen, denn immer wieder sind Entwicklungen vorhersehbar und Andeutungen bestätigen sich. Das Buch hinterlässt daher keinen all zu bleibenden Eindruck bei erfahrenen Leser, da zu viele Dinge vertraut erscheinen und auch die Figuren den Archetypen entsprechen, die sich inzwischen im New Adult Genre entwickelt haben.
Auch wenn der Roman in sich abgeschlossen ist, so lässt sich die Autorin doch ein paar Schlupflöcher offen, um die Geschichte weiter fort zu setzen.