Soleil sah ihn an. "Wie ist es nun? Haben Sie noch immer Bedenken, wenn ich Sie und Katalin begleite?"
"Wer sind Sie, Soleil?" fragte Monsieur Gouchet entkräftet. "Und woher wissen Sie all das?"
Sie lächelte. "Sie sind nicht so allein, wie Sie glauben, Monsieur. Und Ihre Stimme ist nicht so stumm, wie Sie denken. Ich möchte Ihnen helfen."
"Helfen ..." Der alte Mann betrachtete nachdenklich die runden Dolden der Hortensienblüten. "Ich habe fast vergessen, wie es ist, wenn man Hilfe angeboten bekommt." Er hob den Kopf. "Ein schönes Gefühl." gestand er zaghaft lächelnd. "Wissen Sie," fuhr er dann fort. "Das alles dauert nun schon so lange." Er seufzte. "Ich bin sehr müde geworden, mit der Zeit."
Soleil sah ihn mitfühlend an. "Dieses Mal wird Ihre Hoffnung nicht vergebens sein." sagte sie.
"Versprechen Sie mir das?"
Soleil lächelte. "Kann ein Schmetterling Versprechungen machen?" fragte sie kokett.
Der alte Mann sah sie an und fühlte seit langem wieder einmal bewusst die Wärme der Sonne auf seinem Gesicht.
"Wenn der Schmetterling ein Bote ist wie Sie, dann ganz bestimmt." erwiderte er.
"Noch immer haben Sie den Glauben nicht verloren." stellte Soleil fest.
"Nein. Das habe ich nicht." sagte Monsieur Gouchet. "Der Glaube ist alles, was mir geblieben ist. Trotz allem."