Johannes Cabal - Seelenfänger (Autor: Jonathan L. Howard)
 
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Johannes Cabal - Seelenfänger von Jonathan L. Howard

Rezension von Julia

 

Johannes Cabal ist Wissenschaftler und möchte herausfinden, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Da dies normalerweise nicht ganz einfach ist und nur als Nekromant viel versprechend wirkt, verkauft er seine Seele dem Teufel. So wird er Totenbeschwörer, um die armen Seelen nach ihrem Nichtleben zu befragen, muss aber schnell feststellen das ihn das nicht glücklich macht. Ohne Gewissen und dergleichen ist sein Leben kaum noch etwas wert und so macht sich Cabal auf den Weg in die Hölle, um den Teufel wieder um seine Seele zu bitten. Dieser will das gute Stück aber nicht mehr so einfach hergeben, Vertrag ist schließlich Vertrag. Allerdings lässt er sich auf einen Deal ein. Sollte es Cabal gelingen innerhalb eines Jahres insgesamt hundert Seelen für den Teufel einfangen zu können, dann bekommt er seine zurück. Damit ihm das gelingt, bekommt er sogar noch einen ausgemusterten Jahrmarkt dazu. Nun ist guter Rat teuer, immerhin ist Cabal Wissenschaftler und kein Jahrmarktsdirektor. Da bleibt ihm nur noch sein Bruder Horst, der seit einiger Zeit auch noch ein Vampir ist, der ihm sicherlich helfen kann. Dieser erklärt sich bereit, solange Cabal moralisch handelt. Dieser achtet also zunächst darauf nur Seelen zu verdammen, die sowieso in der Hölle gelandet wären, so lässt sich das aber nicht auf Dauer durchziehen. Es kommt wie es kommen muss, eine unschuldige Seele gerät ihm in die Fänge und damit auch in die des Teufels, wo sie bis zum jüngsten Gericht Höllenqualen erleiden muss. Damit ist Horst, der Vampir nicht einverstanden und sogar Cabal muss einräumen, das dies wohl nicht ganz richtig war, doch wie soll sein Weg aussehen, wenn er nun auch noch Rücksicht auf Unschuldige nehmen muss?

 

Dieses Buch ist wahrscheinlich Geschmackssache. Es birgt einen sehr derben Humor, der großen Spaß machen kann, aber Menschen mit tief verwurzelten moralischen Werten wahrscheinlich sauer aufstoßen wird. Dabei darf man die Geschichte nicht ernst nehmen, außer man möchte die Denkanstöße nutzen und somit seinen persönlichen Nutzen daraus ziehen. Philosophische Momente findet man gelegentlich nämlich auf jeden Fall.

Herausragend sind die vielen verschiedenen Figuren, auf die man trifft, die allesamt total überspitzt dargestellt wurden und durch ihre Originalität glänzen können. Es macht Spaß die fetzigen Dialoge zu verfolgen und gerade der Teufel selbst ist eine der originellsten Persönlichkeiten des Romans.

Das Ende ist relativ lasch, viele Fragen bleiben offen, da aber noch zwei weitere Bände folgen werden, kann man das verstehen und verschiebt die Antworten auf den zweiten Teil der Serie. Das das Buch unkonventionell ist, merkt man schon direkt zu Beginn, spätestens aber, wenn der Vampirbruder Horst auftaucht. Er vertritt seine Spezies nicht im eigentlichen Sinne (was er mit diesem Namen auch nicht tun kann), sondern vielmehr die moralische Seite der beiden Brüder und wendet sich schließlich auch von Cabal ab, als dieser über die Strenge schlägt. Solche Momente sind es, die das Buch zu etwas besonderem machen und für jede Menge Spaß sorgen.

 

Damit liegt ein amüsantes und durchaus lesenswertes Buch mit einer Portion derben Humor vor, das auf jeden Fall zu empfehlen ist, wenn man solch einen Ton vertragen kann.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20241211163732b56abcc5
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Roman:

Johannes Cabal - Seelenfänger

von Jonathan L. Howard

Taschenbuch: 384 Seiten

Verlag: Goldmann Verlag (7. September 2009)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3442469961

ISBN-13: 978-3442469963

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.03.2010, zuletzt aktualisiert: 15.05.2024 19:48, 10154