Rezension von Christel Scheja

Der 1981 in Ulm geborene Christoph Morhard hat Physik und Psychologie studiert und sit vor allem von den Abgründen der menschlichen Psyche fasziniert, was sich in seinen Geschichten widerspiegelt. Da er mehrere Unternehmen gründete, die sich auch mit künstlicher Intelligenz beschäftigten, ist es kein Wunder, dass auch eine KI am Schreibprozess von Keltenfluch beteiligt war.

Ende der 1990er Jahre erschüttert eine Reihe von Ritualmorden die beschauliche Gegend mitten im Schwarzwald und versetzt die Einheimischen in Angst und Schrecken. Einige Kinder sind aber eher davon fasziniert und machen sich alsbald daran, das Geheimnis zu lüften, denn sie finden heraus, dass das nicht die erste Serie dieser Art war und viel mehr dahinter steckt.

Vielleicht ist es sogar so etwas wie ein düsterer »Keltenfluch«, der sie schon bald in unheimlichen Träumen heimsucht, ihre Neugier und das Verlangen, den Bann zu brechen aber immer noch mehr schürt.

Vom Klappentext und den ersten Seiten her könnte man meinen, dass es sich bei der Geschichte um einen klassischen Krimi oder wenigstens einen Psychothriller handelt, aber das täuscht.

Denn der Fokus wechselt sehr schnell von den Ermittlern, die im Dunklen tappen zu einer Gruppe von einheimischen Kindern, die ahnen, das noch mehr dahinter steckt. Und tatsächlich stecken sie wie in einer richtigen Gruselgeschichte ihre Nase bald in Dinge, die schnell gefährlich werden könnten.

Tatsächlich greift das Übersinnliche und Unheimliche schon bald in Träumen nach ihnen und schüchtert sie ein, aber das weckt den Willen noch mehr, sich nicht von dem dunklen Fluch abzuwenden, sondern sich ihm zu stellen.

Das hat natürlich entsprechende Folgen und ist nett beschrieben, bietet immer wieder kleine Überraschungen und wird gut gelöst. Auch die Figuren entwickeln ein gewisses Profil, so dass man eine Bindung zu ihnen aufbauen kann.

Für Kinder ist die Geschichte allerdings nichts, eher für Jugendliche und junge Erwachsene, denn es wird stellenweise recht brutal. Das Ende der Geschichte selbst ist auch die größte Schwäche des Romans, zerstört es doch ein wenig von der Atmosphäre, die bis dato aufgebaut wurde.

Fazit:

Alles in allem ist »Keltenfluch – Mord im Schwarzwald« ein solider Mystery- und Horror-Roman mit Krimi-Elementen, der durchaus seine Spannung und Atmosphäre hat, wenn man das letzte Kapitel ignoriert.