Kim und die Seefahrt ins Ungewisse (Autorin: Eva Maaser)
 
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Kim und die Seefahrt ins Ungewisse von Eva Maaser

Rezension von Christine Schlicht

 

Nachdem Kim mit seinen Freunden Lisa und Dennis das Abenteuer im 17. Jahrhundert in Frankreich am Hof Ludwigs des XIII. glücklich überstanden hatten, will Kim die Uhr seines Großvaters Kao nicht mehr verwenden. Er hat sie auf dem Dachboden versteckt und wähnt sie dort sicher.

 

Als es jedoch Ärger mit dem Schulrowdy gibt, der Lisas Bruder Dennis dazu anstiftet, ihm ein Date mit Lisa zu vermitteln - was die natürlich ablehnt - kommt es fast zu einer Katastrophe. Kim lernt mit Lisa gerade Algebra, als sie Schritte auf dem Dachboden hören, wo Kim die Uhr versteckt hat. Sie rasen mit Lisas Hund Willi los und kommen gerade noch rechtzeitig, als Dennis die Uhr aus Versehen in Gang setzt. So gehen sie zu viert auf Zeitreise.

 

Die Reise endet auf dunklem, schwankenden Grund. Erst befürchten sie ein Erdbeben, doch Kim ahnt etwas anderes. Als sich der Hund Willi verletzt, wollen sie Hilfe holen und landen mitten in einer Zeremonie zu einer Seebestattung. Die Seeleute nehmen die drei gefangen. Da der Kapitän nach 80 Tagen auf See schon einige Verluste zu beklagen hat, kommen die drei glimpflich davon, sie müssen die toten und kranken Seeleute ersetzen. Lisa gibt sich als Junge aus und muss mit schuften. Brenzlig wird für die drei, das sie die aktuelle Zeit nicht kennen. Sie wissen aber, dass die Uhr von Kims Großvater sie nach 24 Stunden zurück bringen wird... oder auch nicht.

 

Der Kapitän hofft, in wenigen Tagen Jamaika zu erreichen und nach und nach erfahren die Drei den Grund für diese seltsame Reise: Der Wettlauf um die beste Methode, den Längengrad zu bestimmten. Mit an Bord sind der Uhrmacher William Harrison, der den Längegrad mit Hilfe zweier besonderer Uhren bestimmen will, und der Astronom Maskelyne, der es mit einer astronomischen Methode versucht, bei welcher der Abstand des Mondes zur Erde als Grundlage dient.

 

Zufällig werden die Drei Zeuge einer Verschwörung. Maskelyne, der seine Felle davon schwimmen sieht, will die Uhren Harrisons sabotieren. Da Großvater Kaos Uhr in einem ähnlichen Kasten liegt wie die Uhren Harrisons, versuchen sie, mit einen Austausch die Uhr zu retten. Tatsächlich wird die falsche Uhr sabotiert... aber gelingt es ihnen auch, die Uhren wieder auszutauschen, als Jamaica in Sicht ist und die Methode dem Gouverneur zur Prüfung vorgelegt werden soll? Und vor allem: Wieder rechtzeitig aufs Schiff zu kommen um mit Kaos Uhr wieder nach Hause zurückzukehren?

 

 

 

Die Jagd nach der Methode, den Längengrad zu bestimmen war schon Thema in vielen Romanen – für Erwachsene. Ob als Thriller oder Historiendrama wie „Die Insel des vorigen Tages“ von Umberto Eco, kindgerecht sind diese Bücher natürlich nicht. Nicht gerade ein einfach aufzubereitendes Thema, aber Eva Maaser gelingt es dennoch, das Wissen aus Geschichtsbuch, Astronomie und Mathematik in eine spannende Geschichte einzuflechten, die man in einem Rutsch durchliest, weil man nicht davon loskommt.

 

Atemlos, genau wie die drei Protagonisten Lisa, Dennis und natürlich Kim wird der Leser durch eine abenteuerliche Zeitreise gehetzt. Die Idee mit der Zeitreise ist natürlich nicht neu, aber die Reise durch die Zeit ist ohnehin nur eine Randerscheinung, die das Abenteuer einleitet und beendet. Wichtig ist einzig das Abenteuer an sich, bei dem Leser wie Protagonisten historische Daten und Fakten mundgerecht serviert bekommen und man in die damalige Zeit hineingezogen wird. Wer kann sich heute noch vorstellen, wie es auf einem Schiff zuging, das 80 Tage auf See ist und dessen Vorräte schon nach zwei Wochen vergammeln? Was mit Leuten passiert, die abgestandenes, von Würmern wimmelndes Wasser und schimmelige Lebensmittel essen müssen? Die keine Vitamine bekommen? Romantik kommt da bestimmt nicht auf.

 

Aber daran wachsen auch die drei Protagonisten, die sich in dieses raue Leben einfügen müssen und dabei doch einiges lernen, auch über sich selbst. Sie wachsen über sich selbst hinaus, vor allem, um ihre Angst zu überwinden.

 

So lässt man sich Geschichtsunterricht gefallen und die Daten bleiben auch deutlich besser im Gedächtnis, wenn man sie mit einem spannenden Leseerlebnis verbinden kann. Da werden die kleinen Einflechtungen, zum Beispiel zur Benutzung eines Sextanten und die zwei Seiten Erklärung zu den wahren Ereignissen auch gern gelesen.

 

Uneingeschränkt empfehlenswerter Lesestoff, mehr davon!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202412051950251a17eb4e
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Kim und die Seefahrt ins Ungewisse

Autor: Eva Maaser

Gebundene Ausgabe: 217 Seiten

Verlag: Coppenrath, Münster; Auflage: 1 (Januar 2008)

ISBN-10: 3815778816

ISBN-13: 978-3815778814

Umschlag- und Innenillustrationen: Joachim Knappe

Innencover: Karte der karibischen Inseln von Theodore de Bry, 16. Jhdt

Ab 9 Jahren

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 05.02.2008, zuletzt aktualisiert: 14.03.2024 20:44, 5763