Kleine Völker – Düstere Kobolde aus Erdestiefen
Rezension von Matthias Deigner
Diesen Abenteuerband halte ich voller Entzücken in den Händen, wo er doch von Kobolden, Elfen und Zwergen berichten soll. Das Softcover ist in gewohnt anständiger Qualität, das typische Äußere lässt es sofort als Cthulhu Buch erkennen und auch im Inneren wartet eine saubere Aufmachung. Das Buch ist stabil genug um die Abenteuer darin mit Sicherheit sehr häufig spielen zu können!
Den Anfang machen einige einführende Worte, die sicherlich auch notwendig sind, bedenkt man den versprochenen Inhalt. Einiges Wissenswertes zur Zeit folgen dann. Die Einführung "Von Elfen, Elben, Zwergen und anderen Wesen aus den Schatten" hat mir sehr gut gefallen, die Idee findet eine gute Umsetzung und macht regelrecht heiß auf die folgenden Abenteuer.
Dann folgt das Abenteuer "Siegfriedslust" das von Steffen Schütte und Wolfgang Schiemichen verfaßt und von Frank Heller und Jan Christoph Steines bearbeitet wurde. Der stimmungsvolle Prolog versetzt einen beim Lesen in die entsprechende Stimmung. Das Abenteuer hat elf Akte und bietet somit Stoff für viele Spielabende. Die Spieler werden lange nicht wirklich wissen warum all die Dinge geschehen und in was sie da letztendlich hineingeraten sind. Die Spieler geraten mehr oder weniger zufällig in eine Schießerei. Und das wird eben die Frage sein, war es Zufall oder doch ein gezieltes Attentat auf einen der Spieler? Die Straßenkinder werden die Charaktere auch in den zweiten Akt begleiten. Doch zuerst einmal werden die Spieler unverhofft Erben einer mondänen Villa, an der aber auch andere interessiert sind. Dann beginnt das Abenteuer und wird rasanter. Die Spieler sollen ein Jagdhorn finden, auch wenn sie das nicht wollen wird der "Auftraggeber" die Spieler nachhaltiger auffordern. Dann sollen sie erschlagen werden. Doch damit nicht genug, die Kinderbande taucht wieder auf und findet das gesuchte Jagdhorn. Ein Fremder in einem verfallenen Mietshaus hatte es, er hat einen belgischen Pass was zu dieser Zeit in Berlin doch eher ungewöhnlich ist. Eine Explosion die vermutlich keine war verfolgt die Charaktere dann weiter. Das alles ist mehr als ungewöhnlich und noch lange nicht zu Ende. Die Spieler werden wohl so langsam versuchen den wahren Hintergrund herauszufinden. Dazu sollen sie aber nicht genug Zeit bekommen. Der angebliche Belgier ist wohl keiner, denn er sagt er wäre ein Amerikaner. Das macht ihn nicht wirklich vertrauenswürdiger oder doch? Unter Siegfriedslust kommt es dann nach weiteren Eskapaden zu einem Ende, welches wird wohl von den Spielern abhängen und davon ob sie die einzelnen Puzzleteile richtig zusammensetzen können, bevor es zum großen "Knall" kommt. Das Abenteuer ist gelinde gesagt der "helle Wahnsinn", einfach stark. Es passt so wunderbar zu Cthulhu und macht Lust auf mehr solcher Abenteuer. Weiter so.
Das zweite Abenteuer "Gestohlene Leben" stammt aus der Feder von Florian Hardt. Dabei werden die Spieler in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts durch widrige Wetterverhältnisse in ein kleine Bergdorf in die Alpen geführt. Es war einfach nicht möglich den richtigen Weg einzuhalten. Was sie dort erwartet wird sicherlich nicht so einfach zu verstehen sein, schließlich spielen wir Cthulhu! Das Abenteuer gefällt mir gut, es ist ausdrücklich anzuraten mit frischen Charakteren zu beginnen. Dabei dürfen es aber erfahrene Spieler sein, denn dieses Abenteuer soll die Charaktere unvorbereitet treffen und sie sollen sozusagen wirklich Angst bekommen. Gerade erfahrene Spieler werden sicherlich an solch einem Abenteuer Spaß haben!
Zu den Abenteuern gibt es natürlich wie immer ausreichend Handouts. Diese finden sich am Ende des Buches. Die Abenteuer und die Ideen mit den Elfen und Zwergen haben mir sehr gut gefallen. Daraus lässt sich schon allein in Zukunft einiges machen. Doch die beiden Abenteuer, die ja den Hauptteil des Buches bilden, sind den Kauf schon wert. Man erhält für sein Geld ein ausgezeichnetes Abenteuerbuch, das zudem noch Hintergrundmaterial bietet, was will man mehr?
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