Kontakt (Autorin: Nancy Kress)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Kontakt von Nancy Kress

Rezension von Holger Hennig

 

Rezension:

Science Fiction scheint ja wieder ein bisschen im Kommen zu sein, eine der vielen Neuveröffentlichungen der letzten Zeit ist das Buch Kontakt von Nancy Kress. Und dieser Roman ist ziemlich konventionell, hätte so schon vor zwanzig oder dreißig Jahren geschrieben werden können.

 

Jake Holman hat einen riesigen Transport organisiert, eine private Unternehmung, die sechstausend Menschen von der überfüllten Erde nach Greentrees bringen soll, einem Planeten in einigen Lichtjahren Entfernung. Mit dabei sind die risige Wissenschaflter Familie von Gail Cutler, ein paar Schweizer Soldaten, etwa tausend moderner Cheyenne, die zum größten Teil keinerlei indianische Vorfahren haben, eine große saudische Familie genauso wie ein großes Kontingent Chinesen, und nicht zuletzt die neuen Quäker unter der Leitung von Dr. Shipley, der auch der Chefarzt der Expedition ist.

 

Auf dem Flug treffen sie ein Objekt, dass mit 99 Prozent Lichtgeschwindigkeit an ihnen vorbeischießt. Aber das ist nur die erste von vielen seltsamen Begebenheiten. Nach Ankunft und dem Aufbau von Mira City finden sie etwas, was gar nicht hier sein dürfte, eine Ansiedlung intelligenter Eingeborener, die sich aber nach allen wissenschaftlichen Analysen nicht auf Greentrees entwickelt haben. Dann kommt ein weiteres Raumschiff in das Sonnensystem von Greentrees, und die Entdeckungen werden noch unglaublicher.

 

Konventionelle Siedler-Science-Fiction, gemischt mit ein bisschen Gentchnik, ein bisschen Negutopie und ein paar zwischenmenschlichen Problemen. Nancy Kress hat alles, was sie so finden konnte, in einen großen Topf geworfen, und dann davon nur eine 476-seitige Schale an die Leser weitergegeben. Weniger an Fakten und Ideen wäre mehr gewesen – ein mehr an Seiten wäre dringend nötig gewesen, um alles unterzubringen. So gibt es viele ganz nette Ansätze, die einfach im Sande verlaufen. Handlungsfäden werden eingeführt, und verlieren sich dann in den Weiten des Buches.

 

Durch solchen Umgang mit Charakteren und Ideen wird der Roman unbefriedigend. Daneben hält Kress auch noch immer wieder ein bisschen Erotik in die Geschichte, die aber auch nicht funktioniert, sie türmt Probleme auf und schaut nicht weiter zu, wie sie gelöst werden und lässt die wichtigsten Charaktere an Punkten allein, in denen der Leser schon daran interessiert wäre, was denn jetzt wirklich ist.

 

Fazit:

Von den grundsätzlichen Ideen ist eigentlich keine wirklich neu, handwerklich ist der Roman bedenklich schwach und nur mit Mühe kommt man durch die knapp fünfhundert Seiten durch. Nur was für Science-Fiction-Süchtige.

 

Nach oben

Platzhalter

Buch:

Kontakt

Original: Crossfire, 2003

Autorin: Nancy Kress

Taschenbuch, 476 Seiten

Lübbe, Januar 2006

 

ISBN-10: 3404243455

ISBN-13: 978-3404243457

 

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 03.03.2006, zuletzt aktualisiert: 23.02.2023 19:40, 1938