AlexandraKolb mag im Hauptberuf Tagesmutter sein, ist in ihrer Freizeit aber auch aktive Kampfsportlerin, die im Taekwondo den schwarzen Gürtel trägt. Sie ist ebenfalls in einer Mittelalter-Schaukampftruppe aktiv und verfasst seit einiger Zeit auch Kriminalromane mit dem gewissen etwas. b>Krähennacht ist ihr zweiter Roman, eine Alpen-Mystery, die durch einige Figuren lose mit dem Vorgängerband Rindvieh-Dämmerung verbunden ist.
Lisa begibt sich zusammen mit ihren Freundinnen ins nahegelegene Moor, denn sie will unbedingt Teil des Hexenzirkels werden. Doch durch ihren Gesang und ihre Rituale wecken sie etwas Unheimliches, das schon bald ihre Leben beeinflussen wird.
Kurz darauf muss sich der junge Kommissar Andi Doldinger mit mehreren unerklärlichen Todesfällen herumschlagen. Die Spuren führen ausgerechnet zu der Sonnenhof-Sekte, in der Kathi aufgewachsen ist – die junge Frau, die sein Herz berührt, aber leider auch immer wieder seltsame Visionen hat.
Schon in ihrem ersten Roman spielte die Autorin mit dem Übersinnlichen, das auf seltsame Weise Zugang zu einem eher verschlafenen Dorf in den Alpen findet und das Leben der Menschen dort aufmischt. Die Geschichte folgt deshalb weniger den klassischen Elemente, die man aus Regionalkrimis kennt, sondern mehr den Gesetzmäßigkeiten von Serien wie Akte X oder Twin Peaks.
Der Hintergrund wird daher nicht weitgehender beschrieben und mit regionalen Besonderheiten garniert, statt dessen konzentriert sich die Autorin mehr auf die einzelnen Figuren. Und die haben es in sich – angefangen von den Mädchen, die sich auf gefährliche Rituale einlassen und damit das Unheil herauf beschwören, über die Leute am Ort, die teilweise auch nicht ganz ohne sind, bis hin zu der abgedrehten Sekte auf dem Sonnenhof. Dabei werden natürlich Klischees bedient, die aber der abgedrehten Geschichte erst die richtige Atmosphäre geben.
Nach und nach werden die verschiedenen Handlungsebenen miteinander verwoben, das Schicksal nimmt für so einige Personen ihren Lauf und wartet dabei auch mit für die Alpen typischen Schreckgestalten auf.
Es geht düster und unheimlich zu, schließlich geraten auch die Hauptfiguren in den Sog des Unheimlichen und das schürt die Spannung in diesem Mystery-Thriller, der gerne mal eben schnell die Blickwinkel wechselt und dadurch nicht ganz so flott zu lesen ist, wie vergleichbare Geschichten.
Man muss den anderen Roman nicht kennen, um alles zu verstehen, tatsächlich werden die wichtigsten Dinge in die Geschichte eingebunden. Und auch dieses Buch endet in sich geschlossen.