Kurier zum Mars (Autor: Nicolai von Michalewsky; Mark Brandis, Bd. 14)
 
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Kurier zum Mars von Nicolai von Michalewsky

Reihe: Mark Brandis, Bd. 14

Rezension von Christel Scheja

 

Die Erde ist gerade eben noch einmal dem Untergang entkommen, aber hat die Menschheit etwas daraus gelernt, das weite Teile von Afrika verstrahlt sind, weil die Sünden der Vergangenheit sie eingeholt hat? Ganz offensichtlich nicht, denn auch wenn die ein oder anderen Verbrecher gestellt wurden, zeigt sich doch, dass es immer wieder Leute gibt, die das Erbe der Vergangenheit – und mag sie noch so nah sein – zu ihren ganz persönlichen Zwecken benutzen wollen.

 

Mark Brandis ist froh, in der „Medusa“ und weit weg von den Problemen der Erde zu sein. Dann allerdings erhält er den Befehl, auf einer Raumstation nach dem Rechten zu sehen, die sich schon längere Zeit nicht mehr gemeldet hat. Die Mission klingt wie langweilige Routine, erweist sich aber als das genaue Gegenteil, da das Schiff ausgerechnet von einem FLOB angegriffen wird, der kaum zu besiegen ist und eigentlich zum Schutz der Menschen dienen soll.

Auf der Raumstation selbst ist niemand zu finden, auch nicht der Gefangene, der dort in einer Hochsicherheitszelle bewacht wird. In Mark klingeln alle Alarmglocken, denn er kennt den Verurteilten nur zu gut – seine ganz persönliche Nemesis Friedrich Chemnitzer. Wenn der frei ist, bedeutet das nichts Gutes.

So würde er viel lieber nach ihm suchen, als auf der Erde dazu verdonnert zu werden, schnellstmöglich zum Mars zu fliegen, um dort dem Militärgouverneur und der Leitung einer geheimen Fabrik mitzuteilen, dass die Produktion der FLOBS umgehend eingestellt werden soll. Obwohl der Kurierflug streng geheim bleibt, stellt sich heraus, das irgendwer geplaudert und die FLOBS alarmiert haben muss. Und so muss sich Brandis die Frage stellen: Ist etwa ein Verräter an Bord?

 

Zwar kehrt in „Kurier zum Mars“ nach den dramatischen Ereignissen erst einmal Ruhe ein, doch diese ist trügerisch, denn ausgerechnet jetzt, wo sich EAAU nach der Explosion des Kilimandscharo und der Verstrahlung Afrikas in einer besonders schweren Krise befindet, gibt es weitere Schwierigkeiten. Denn nun machen sich auch noch die Schatten der jüngeren Vergangenheit bemerkbar.

Alle Ereignisse des Buches – so abwegig sie auch erscheinen, gehören letztendlich zusammen, auch wenn sie nicht so in den Vordergrund gestellt werden wie früher. Stattdessen wird ein erneuter Putsch nur im Hintergrund abgehandelt, Brandis und Co haben viel naheliegendere Probleme.

Wieder ist wie in „Aufstand der Roboter“ ein Besatzungsmitglied Opfer und Retter zu gleich, auch wenn die Umstände und das Ergebnis anders sind. Aber die Tragik ist die gleiche. Der Autor erzählt wieder einmal von einsamen Entscheidungen, die Kämpfen am Rande großer Ereignisse und macht deutlich, wie leicht eine Krise anderen Kräften Auftrieb geben kann. Wenn dies auch noch nicht durch kybernetische Intelligenzen geschieht, so ist ähnliches auch heute in der Realität zu beobachten und die Entwicklung der Technik steuert durchaus auf das Szenario zu, das Michalewski diesmal präsentiert.

 

Also ist auch dieser Roman visionär, wenn auch weiterhin in eine geradlinige und gut zu überblickende Geschichte gekleidet, die auch jüngere Leser in ihren Bann schlagen dürfte, da sie Abenteuer, Action aber auch nachdenkenswerte Aussage in einem spannenden Buch vereint.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426084851ec39503c
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Buch:

Kurier zum Mars

Reihe: Mark Brandis Band 14

Autor: Nicolai von Michalewsky

broschiert, 181 Seiten

Wurdack-Verlag, erschienen Juni 2010

Titelbild von Markus Vogt

ISBN-10: 3938065583

ISBN-13: 978-3938065587

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 28.03.2011, zuletzt aktualisiert: 23.02.2023 19:40, 11674