Lauernde Stille (Autor: Peter Schwindt; Libri Mortis Bd.3)
 
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Lauernde Stille von Peter Schwindt

Reihe: Libri Mortis Bd.3

Rezension von Heike Rau

 

Rosalie wird ausgerechnet von ihrem Widersacher Pylart, der nun auf der Flucht ist, davor bewahrt, ins Gefängnis gehen zu müssen. Er hat die Schuld für den Brand in seinem Haus auf sich genommenen. Die Polizei gibt daraufhin die aus den Flammen geretteten Tagebücher Rosalies Mutter an den Vater zurück. Rosalie möchte diese lesen, um zu verstehen, was geschehen ist, doch ihr Vater ist dagegen. Es kommt zu einem heftigen Streit. Rosalie packt eine Tasche, nimmt die Tagebücher unerlaubter Weise an sich und geht. Sie zieht in das von der Großmutter vererbte Haus. Die Räume wirken düster und beklemmend. Und weil Rosalie Angst hat, die Tagebücher Marguerites zu lesen, beginnt sie mit einem Hausputz. Aber ewig läst sich die Sache nicht aufschieben und Rosalie beginnt irgendwann doch die ersten Zeilen zu lesen. Auf einmal findet sie sich an einem anderen Ort wieder. Offensichtlich hat sie das Haus verlassen und ist die Straße entlang gelaufen, auf der sie nun eben fasst überfahren worden ist. Es ist nicht nur, als hätte sie das Tagebuch gelesen, sonder als wäre sie hineingetaucht und dabei gewesen.

 

Als ihr Freund Ambrose am nächsten Tag kommt, ist sie ihm gegenüber sehr misstrauisch und glaubt, ihr Vater hätte ihn geschickt. Beleidigt zieht er ab. Es ist nicht mehr wegzureden. In Rosalie ist eine seltsame Veränderung vorgegangen. Sie benimmt sich aggressiv, spürt das auch, kann es aber nicht beeinflussen. So kommt es zu einigen unangenehmen Begegnungen mit anderen Menschen, auch einer Nachbarin, die Rosalies Vater verständigt.

Beim nächsten Eintauchen in das Tagebuch kommt Rosalie in einem Zug wieder zu sich und wird beim Schwarzfahren erwischt.

Ihr Vater wartet schon Zuhause. Er weiß, wie Rosalie sich fühlt. Er hat das alles schon einmal mit seiner Frau erlebt. Er überredet Rosalie, sich im Krankenhaus behandeln zu lassen. Doch ausgerechnet hier, wo sie in Sicherheit sein soll, begegnet sie Pylart, der den Toten näher zu sein scheint, als den Lebenden. Rosalie weiß, sie muss das Geheimnis um ihre Mutter lösen und das Tagebuch auch gegen den Willen ihres Vaters weiterlesen.

 

„Lauernde Stille“ ist der dritte Band der Trilogie „Libri Mortis“ und wohl auch der spannendste. Um gut in den dritten Teil hineinfinden zu können, sollte man die anderen Bücher kennen, sonst geht der Zusammenhang verloren.

Für Rosalie sind immer noch viele Fragen nicht geklärt. Doch alle offenen Handlungsstränge werden nun in diesem Buch zusammengeführt und abgeschlossen.

Rosalie deckt die Geheimnisse auf, muss sich dafür aber wieder in Gefahr begeben und auch wieder in die Katakomben abtauchen. Dabei muss sie sich einer Macht unterordnen, der sie nicht gewachsen zu sein scheint. Es ist sehr spannend, zu verfolgen, wie sich die Geschichte entwickelt.

 

Ausgerechnet die Klinik, in der Rosalie untergebracht ist, hat einen Zugang zu den Katakomben, so dass von hier aus, das Buch fortgeschrieben werden kann.

Auch wenn die Geschichte sehr von Zufällen gesteuert scheint, kommt Rosalie als Person diesmal sehr viel glaubwürdiger rüber, als im letzten Band. Der Autor hat sich viel mehr in Rosalie hineinversetzt, so dass man auch als Leser davon gefangen genommen wird. Er streut Zweifel zwischen dem Wahrheitsgehalt der von Rosalie gelebten Handlung und der Verfassung Rosalies als psychisch krankes Mädchen. Die Geschichte wirkt damit sehr beklemmend, teilweise Angst erzeugend. Dass die anderen Patienten nicht im Hintergrund bleiben und auch diese Schicksale mit denen von Rosalie verbunden werden, erzeugt einen Tiefgang, dem man sich nicht entziehen kann.

Das Buch nimmt den Leser gefangen, keine Frage. Es lebt weniger von actionreichen Szenen, als vielmehr von den Dialogen und den Bildern, die der Autor von Rosalies Erlebnissen zwischen Fantasie und Wirklichkeit zeichnet.

Das Buch trägt somit die Züge eines gut gemachten Psychothrillers und das bis hin zum glaubwürdigen Ende.

 

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Lauernde Stille

Reihe: Libri Mortis Bd.3

Autor: Peter Schwindt

Gebundene Ausgabe: 392 Seiten

Verlag: Loewe Verlag (2007)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3785558775

ISBN-13: 978-3785558775

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 02.07.2007, zuletzt aktualisiert: 06.03.2023 19:01, 4349