Rezension von Julia Krause
Die Laura Leander-Reihe für Jugendliche erfreut sich großer Beliebtheit. Hier erlebt ein Mädchen von dreizehn Jahren und magischen Fähigkeiten diverse Abenteuer in der realen Welt und in der Parallelwelt Aventerra.
Laura Leander ist nicht wie andere Mädchen. Mit ihren dreizehn Jahren, liegt eine große Last auf ihren Schultern, denn sie hat erst vor kurzem erfahren, dass sie über magische Kräfte verfügt. Mit diesen soll sie den Kampf gegen das Böse aufnehmen. Im ersten Band hat das Mädchen zudem in Erfahrung gebracht, dass ihr Vater von dem bösen Herrscher Boboron gefangen gehalten wird, der vor ungefähr einem Jahr einfach verschwunden ist. In der normalen Welt gilt ihr Vater als verschollen, doch in der magischen Welt von Aventerra weiß das Mädchen, was wirklich geschehen ist. So lässt sich der Alltag im Internat und mit ihrer streitsüchtigen Stiefmutter ein klein wenif leichter bewältigen. Laura hat vor kurzem den Kelch der Erleuchtung in Sicherheit gebracht, doch die Gefahr ist damit noch nicht gebannt, auch wenn sie den Bösen damit einen empfindlichen Schlag verpasst hat. Der Kelch ist jedoch noch immer nicht vollständig außer Gefahr, da das Mädchen diesen auch noch nach Aventerra zurückbringen muss, das Tor in jene Welt jedoch nicht ständig offen steht. Offensichtlich scheinen die Bösen der Meinung zu sein, dass man ihr keine Verschnaufpause gönnen sollte und schon wieder befindet sich Laura in Gefahr, als fliegende Eiszapfen oder verrückt gewordene Schneemänner ihr Leben auslöschen wollen. Nur mit Mühe und Not entkommt sie der größten Bedrohung, doch dann wird der Bibliothekar der Schule ermordet und plötzlich scheint alles darauf hinzudeuten, dass der Direktor Morgenstern daran beteiligt war. Da dieser Lauras Verbündeter ist, einer der wenigen Erwachsenen, die sie hat, stellt dies ein großes Problem für sie dar. Glücklicherweise konnte Alarik, der Knappe des weißen Ritters Paravain aus Aventerra, durch einen Spalt zwischen den Welten auf die Erde gelangen, um Laura beizustehen. Er hilft dem Mädchen zwar in der Not, doch kann auch er nicht verhindern, das Laura vor eine große Entscheidung gestellt wird: Entweder sie rettet die Erde mit allen Menschen darauf, oder das Leben ihres Vaters.
Das Buch ist recht spannend geschrieben worden, auch wenn der Anfang etwas in die Länge gezogen wurde. Durch die Einleitung, in der Peter Freund seinen Lesern zu erklären versucht, was im ersten Band geschehen ist, stolpert man mehr in die Geschichte hinein, als sich festzulesen. Nach dieser kleinen Durststrecke kann man jedoch voll und ganz in Laura Leanders Abenteuer eintreten. Das Buch hat durchaus einige Stärken, wie einigermaßen sympathische Protagonisten, auch wenn man sich wünschen würde, dass diese etwas mehr Tiefe erhalten. Leider gibt es aber auch einige Schwachstellen, beispielsweise sind viele Situationen einfach nur schrecklich offensichtlich. Die Protagonisten stellen sich manchmal wirklich dumm an und erkennen Situationen nicht, in denen man an den sprichwörtlichen Holzhammer denkt. Das wirkt dann wieder sehr unglaubwürdig. Wenn man davon absieht liegt ein spannendes Abenteuer vor, das viele Tücken und Tiefen zu bieten hat, das man ungern aus der Hand legt und am Ende ein wenig enttäuscht beiseite legt, weil man nicht sofort weiterlesen kann, wie es denn nun fortgeführt wird. Der Stil des Autors ist dabei der Zielgruppe angepasst, die nach diesem Buch greifen wird.
Alles in allem liegt hier ein passabler zweiter Band vor, der durchaus zu empfehlen ist.