Lifeline Games 2 von Toni Garber
Rezension von Christel Scheja
Toni Garber ist schon seit mehr als zwanzig Jahren Softwareentwickler und hat seither einiges an technischen Dokumentationen, Lasten- und Pflichtenheften sowie Handbücher und Protokolle in Deutsch und Englisch verfasst, die auch Laien verstehen können. Da er schon seit seiner Jugend ein Fable für das Phantastische hat begann er vor einiger Zeit eine Jugendbuchreihe, in der er alles miteinander vereint: Lifeline Games. Der zweite Band ist nun erschienen.
Zwei Söldnerjungen versuchen im Magdeburg des Dreißigjährigen Krieges zusammen mit einer Prinzessin und einem Bettlermädchen ein geheimnisvolles Artefakt zu finden, ein Kriminalbeamter versucht heraus zu finden, ob die Liebe seines Lebens wirklich tot ist und beginnt im Zuge seiner Ermittlungen an seinem Geisteszustand zu zweifeln.
Nicht zuletzt bekommen es die jungen Spieler der Lifeline-Games mit einem scheinbar übermächtigen Gegner zu tun, als sie sich in ihrer virtuellen Welt bewegen. Doch schon bald zeigt sich, dass alle im Grunde enger miteinander verbunden sind, als sie dachten und viel mehr auf dem Spiel steht als alle vermuten.
Bei »Lifeline Games« handelt es sich um ein spannendes Projekt, das gleich alle phantastischen Genres miteinander vereinen möchte. Im ersten Teil standen zum Einstieg vor allem die jungen Hauptpersonen im Mittelpunkt, die sich durch eine virtuelle Fantasy-Welt bewegen, nun kommen auch noch zwei andere Handlungsebenen hinzu. Da ist zum einen die Geschichte zweier Jungen, die im Schatten des Krieges aufgewachsen sind und nichts anderes als das harte Leben im Tross und unter Söldnern kennen gelernt haben. Trotz ihrer Jugend haben sie einiges auf dem Kasten, aber ihr Gewissen und ihr Mitgefühl noch nicht verloren, wie sich in Magdeburg zeigen wird. Und auch der Bulle aus den 1980er Jahren scheint keine seelenlose Maschine zu sein, sondern ein Mensch, der hinter die Kulissen sehen will, auch wenn es ihn überfordert.
Zunächst bleiben die Handlungsebenen getrennt und erzählen keine aber wichtige Episoden, die erste Hinweise ausstreuen. Nach und nach zeigt sich, das wohl mehr hinter dem geheimnisvollen Artefakt steckt, dass die beiden Söldnerjungen suchen und die Verbindung zur fernen Zukunft wird geschickt aufgebaut.
Aufgrund der Komplexität der Geschichte und auch der manchmal etwas härteren Schilderungen werden wohl vor allem jugendliche Leser ab vierzehn ihren Spaß haben und sich fesseln lassen können. Das Buch richtet sich an beide Geschlechter, bietet in erster Linie Geheimnisse und Abenteuer, auch wenn es gelegentlich ein paar feine romantische Gefühle gibt – aber die stehen nicht im Mittelpunkt der Story.
Die ist auch für den Neueinsteiger halbwegs verständlich, auch wenn sich manchmal ein paar Wissenslücken schmerzhaft bemerkbar machen. Das Buch selbst ist zwar in einigen Bereichen in sich geschlossen, es bleiben aber einige Fragen offen, so dass eine Fortsetzung wohl unabdingbar bleibt.
Alles in allem ist die Reihe ein interessantes Experiment, die in einem ansprechenden und flüssigen Stil präsentiert wird.
Fazit:
»Lifeline Games 2« ist die interessante Fortsetzung einer spannenden Geschichte, die alle phantastischen Genres, insbesondere Fantasy und Sci-Fi miteinander vereint und dabei mit einem sehr flüssigen und unterhaltsamen Stil punkten kann.
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