Lucy Sky auf hoher See (Autoren: Paul Stewart und Chris Riddell; Aberwitzige Abenteuer Bd. 2)
 
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Lucy Sky auf hoher See von Paul Stewart und Chris Riddell

Reihe: Aberwitzige Abenteuer Band 2

Rezension von Bine Endruteit

 

Rezension:

Lucy Sky auf hoher See ist der zweite Roman aus der Reihe „Aberwitzige Abenteuer“ von Paul Stewart und Chris Riddell. Wie bei allen Büchern dieses Autoren-Teams, fallen auch hier als erstes die gelungenen Illustrationen auf. Fast auf jeder Seite findet man ein Bild. Zusätzlich gibt es Karten und Portraits aller vorkommenden Figuren.

 

Lucy ist mit dem großen Schiff S. S. Euphonia unterwegs. Auch ihre Eltern und ihre Geschwister sind mit an Bord. Leider ist das Schiff nicht mehr so großartig wie früher. Viele der technischen Spielereien funktionieren nicht mehr oder wurden zugunsten eines Frachtraums abgerissen. Lucy kann nur bewundernd vor dem alten Plakat stehen und sich vorstellen, wie es damals war. Einige außergewöhnliche Dinge gibt es aber immer noch, wie Liegestühle, die laufen können, wenn man den entsprechenden Hebel umlegt, oder das selbstaufräumende Zimmer, das alles auf Knopfdruck hinter weißen Klappen verschwinden lassen kann. Doch nicht nur manche Gegenstände, auch die anderen Passagiere an Bord sind seltsam. Da gibt es zum Beispiel die Bruderschaft der Clowns. Es handelt sich hierbei um eine Gruppe von fünf Männern, die alle elegante Anzüge und flaschengrüne Melonen tragen. Doch obwohl sie sich „Clowns“ nennen, verstehen sie überhaupt keinen Spaß. Ganz im Gegenteil: Immer, wenn jemand über sie lacht, geben sie den Satz „Niemand lacht ungestraft über die Bruderschaft der Clowns“ zum Besten, was die Situation meistens nur noch komischer macht. Auch der Mann aus Kabine 21 verwirrt Lucy. Stillschweigend sitzt er Tag für Tag mit einer Sonnenbrille auf der Nase an Deck und spricht kein Wort.

 

Da steckt das kleine Mädchen seine Nase doch viel lieber in den „kleinen Hoffendinck“, einen Reiseführer, den sie bei Reiseantritt vom Kapitän der S. S. Euphonia erhalten hat. Dieses Buch erklärt ihr nicht nur die Landschaften und Sehenswürdigkeiten, an denen sie vorbeifahren, sondern lässt auch immer Platz „für eigene Notizen“, den Lucy für ihre Zeichnungen und Personenbeschreibungen nutzt. Was ihr allerdings keine Ruhe lässt, ist das seltsam traurige Singen, das sie manchmal aus dem Schiffsrumpf hört. Als sie sich einmal dorthin schleicht, entdeckt sie ein in eine Holzkiste eingesperrtes Tier. Durch einen kleinen Spalt in den Brettern gibt sie ihm Marshmallows zu fressen. Doch was hat es mit diesem eingesperrten Wesen auf sich? Was hat die Bruderschaft der Clowns damit zu tun? Und wie kommt es, dass Lucy sich plötzlich sogar an Land befindet und gar nicht mehr an Bord des Schiffes? Dies ist mit Sicherheit die abenteuerlichste Reise, die sie je erlebt hat!

 

 

Die „Aberwitzigen Abenteuer“ richten sich zwar an Kinder, sind aber auch von Erwachsenen mit viel Spaß zu lesen. Sie enthalten sogar einige Anspielungen, die von jungen Lesern noch gar nicht verstanden werden können. So haben die „Clowns“ zum Beispiel alle Font-Namen. Sie sind also nach Computerschriften benannt und heißen Mr. Garamond, Mr. Times-Roman, Mr. Franklin-Gothic, Mr. Bembo und Mr. Palatino. Und wer die Beatles mag, wird schon beim lesen des Buchtitels an ihren Erfolgssong „Lucy in the sky with diamonds“ denken.

 

All die liebevoll ausgearbeiteten Figuren hat man sofort ins Herz geschlossen. Die Charakterbeschreibungen in Zusammenhang mit den wirklich gelungenen Illustrationen lassen sehr real wirkende Bilder im Kopf entstehen. Oft sind einzelne Charakterzüge übersteigert dargestellt, was aber nicht stört, sondern nur den Fantasy-Aspekt der Geschichte hervorhebt.

 

Die Story selbst wirkt am Anfang etwas verworren, weil jedem Kapitel kurze Gedankengänge des gefangenen Tieres vorangestellt sind. Was genau man da liest, erschließt sich aber erst im Laufe der Zeit. Zu Anfang gibt das noch Anlass zu Grübeleien. Doch nachdem es sich erschlossen hat, zeigt sich, dass dies ein pfiffiger Weg ist, um die Spannung zu erhöhen.

 

„Lucy Sky auf hoher See“ ist spannend, witzig, skurril und liest sich im Nu. Man darf gespannt sein auf die nächste Folge „Hugo Pepper“. Besonders angenehm ist auch, dass jeder Band unabhängig von den anderen gelesen werden kann, wobei immer wieder kurze Informationen eingestreut sind, die kleine Anspielungen auf die Vorgeschichte enthalten. Dem Kenner machen sie Spaß, wer sie nicht erkennt, merkt gar nicht, dass er was verpasst. Das ist äußerst geschickt umgesetzt. Alles in allem ein weiteres gelungenes Buch von Stewart und Riddell. Wenn man diese beiden Namen auf dem Cover sieht, ist der Spaß eigentlich schon garantiert.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024100906442821b4f02d
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Lucy Sky auf hoher See

Autoren: Paul Stewart und Chris Riddell

Serie: Aberwitzige Abenteuer Band 2

Verlag: Sauerländer; Januar 2007

Gebundene Ausgabe: 240 Seiten

ISBN-10: 3794160584

ISBN-13: 978-3794160587

Erhältlich bei: amazon


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Erstellt: 07.03.2007, zuletzt aktualisiert: 01.05.2024 15:58, 3579