Ennas Mutter führt eine Buchhandlung, in der sich auch ein Großteil ihres eigenen Lebens abspielt. Eines Tages beobachtet die 12-jährige Enna, wie sich ein ihr unbekannter Mann Zugang zu der Vitrine verschafft, in der die wertvollsten Bücher aufbewahrt werden. Ausgerechnet in das teuerste von allen schreibt er mit grüner Tinte hinein. Während sie den Mann verfolgt, fällt ihr auf, dass sich die Umgebung verändert. Und dann bekommt sie plötzlich eine Einladung zur Aufnahmeprüfung einer »Emerald Ink«-Gesellschaft in die Hände …
Mit diesem Band führt Kristen Perrin ihre Leser in eine neue Urban-Fantasy-Trilogie hinein, die sich besonders an junge Fantasy-Begeisterte wendet. Im Zentrum steht eine Gruppe Menschen, die die Fähigkeit besitzen, Bücher zu verändern. Finden diese Veränderungen an einem alten Original statt, verändert sich die Story auch in allen späteren Auflagen. … und kann so auch zu Veränderungen in der Realität führen. Die junge Protagonistin versucht, den Originalzustand ihrer geliebten Bücher und damit auch ihrer gesamten Umwelt zu bewahren. Genre-typisch erweist sich alles natürlich als deutlich komplizierter als zunächst erwartet. Der Gewaltpegel bleibt dabei allerdings dem Alter der Hauptzielgruppe entsprechend niedrig. Auch erwachsene Leser dürften die Überraschungen der Geschichte jedoch kaum vorhersehen können, denn natürlich erweist sich alles als ganz anders, als Enna zunächst glaubt. Das alles ergibt zusammen eine überzeugende Geschichte, auf deren weitere Entwicklung man (auch als deutlich über der Hauptzielgruppe liegender Leser) gespannt sein darf.
Die Autorin benutzt ihre Protagonistin als Ich-Erzählerin, wobei der Sprachstil allerdings deutlich über der Ausdrucksweise des Alters liegt. Garniert wird alles durch zahlreiche Literatur-Zitate, die im Anhang auch konkret aufgelistet werden. (Die meisten hätte ich ohne das überhaupt nicht bemerkt.)