Magische Töchter (Autor: Justine Larbalestier; Reason Cansino, Band 1)
 
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Magische Töchter von Justine Larbalestier

Reihe: Reason Cansino, Band 1

Rezension von Christel Scheja

 

In einem bestimmten Alter wünscht sich jedes Mädchen mindestens einmal, über magische Kräfte zu gebieten, sei es, um den Angebeteten für sich zu gewinnen oder aber schöner zu sein als die Konkurrentinnen. Hin und wieder möchten sie auch Unrecht beseitigen oder aber jemandem helfen.

Daher finden Romane, in denen der Wunsch zur Wahrheit wird, auch immer wieder junge Leser zwischen zehn und zwanzig Jahren, TV-Serien wie „Charmed“ sind mehr als beliebt. Aber es gibt auch Autoren, die sich mit der dunklen Seite der magischen Kräfte beschäftigten. Was ist, wenn man durch ihren Einsatz einen hohen Preis bezahlen oder dazu bereit sein muss, zum Mörder zu werden? Von solchen Dingen erzählt sich Justine Larbalestier in ihren Romanen um Reason Cansino, deren Abenteuer mit „Magische Töchter“ ihren Anfang nehmen.

 

Bisher hat Reason mehr oder weniger auf der Straße gelebt. Ohne festen Wohnsitz ist sie mit ihrer Mutter Sarafina von Ort zu Ort gezogen und sie selbst unterrichtet. Neben dem, was sie zum Überleben wissen muss, gehörten auch andere, sehr eindringliche Lehren dazu.

Immer wieder hat Sarafina ihre Tochter vor den dunklen Ritualen gewarnt, die noch heute durch die Großmutter Esmeralda in der Familie praktiziert werden und Menschen den Tod bringen. Sie erzieht Reason dazu, ihren Verstand und ihre Intelligenz einzusetzen, und sich von anderen nicht beeinflussen zu lassen.

Doch irgendwann können die beiden nicht mehr weglaufen. Als Sarafina einen nervlichen Zusammenbruch erleidet, wird sie in ein Pflegeheim gebracht, während Reason bei ihrer Großmutter landet. Getreu den Anweisungen ihrer Mutter versucht das Mädchen sich nicht von dieser bezaubern oder einlullen zu lassen, sucht bewusst nach Beweisen, das diese eine gefährliche Hexe ist und findet diese im Haus und Garten verteilt. Besonders erschreckend sind die Grabsteine ihrer Vorfahrinnen - viele sind mit weniger als fünfundzwanzig Jahren gestorben.

Schließlich entdeckt sie auch eine geheimnisvolle Tür, die nicht in den Hinterhof, sondern in eine winterliche Stadt führt. Aber alles ist besser, als bei einer Frau zu bleiben, die Böses tut, und so wagt Reason die Flucht nach vorne, nicht ahnend, dass sie dadurch erst recht in Gefahr gerät, denn auch im eiskalten New York lauern Menschen mit finsteren Absichten. Sie erkennen sie als das, was sie ist und beginnen unerbittlich Jagd auf sie zu machen...

 

Justine Larbalestier behandelt die Magie überraschend nüchtern und rational. Sie nimmt ihr den Glanz des Außergewöhnlichen und Besonderen und macht deutlich, das man nichts erhält, ohne dass man einen großen Teil von sich selbst geben muss. Man kann nicht unendlich zaubern, den jeder Einsatz der arkanen Gaben kostet einen Teil seiner eigenen Lebenskraft, es sei denn, man ist bereit, diese von anderen zu nehmen und so zu einer Art Vampir zu werden. Reason, die von ihrer Mutter auf eine recht seltsame Art erzogen und fern von ihrem Erbe wurde, besitzt zunächst nicht das nötige Wissen, um das zu erkennen oder Freund und Feind auseinander zu halten. Doch glücklicherweise findet sie rasch Freunde, die ihr helfen, die Zusammenhänge zu durchschauen und das Richtige zu tun.

Durch ihre pragmatische aber dennoch versponnene Sicht der Dinge wirkt die Erzählung wie aus einer anderen Welt, obwohl sie im heutigen Sydney und New York spielt, und das macht „Magische Töchter“ sehr faszinierend. Bis in die zweite Hälfte des Buches weiß man nicht, ob sich Reason vieles nur einbildet oder vielleicht doch recht hat. Und wenn man dann Bescheid weiß, wird es um so spannender.

 

Damit bietet „Magische Töchter“ einen erfrischend anderen und sehr ungewöhnlichen Blick auf das Thema Hexen und Magie, den man sich ruhig einmal näher ansehen sollte.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426171701ec61c55c
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Buch:

Magische Töchter

Reihe: Reason Cansino

Autorin: Justine Larbalestier

Broschiert, 320 Seiten

cbt, erschienen April 2008

ISBN: 978-3-570-30369-6

Übersetzung aus dem australischen Englisch von Kattrin Stier

Titelbild von Jacopo Bruno

ab 14 Jahre

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 07.02.2008, zuletzt aktualisiert: 03.03.2023 16:50, 5791