Magyk (Autorin: Angie Sage; Septimus Heap Bd.1)
 
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Magyk von Angie Sage

Reihe: Septimus Heap Bd.1

Rezension von Ramona Schroller

 

Klappentext:

Wer ist Septimus Heap?

 

In jedem Fall ist er der siebte Sohn eines siebten Sohnes und solche Söhne verfügen über magische Kräfte. Wurde Septimus Heap deshalb entführt? Und was haben die Entführer mit ihm vor?

 

Wer Antworten auf diese Fragen sucht, gerät unweigerlich ins Reich der Zauberer und Geister, der Panzerkäfer, Rattenboten und Wendronhexen, der Weißen und der Schwarzen Mächte - die leider nicht immer leicht zu unterscheiden sind.

 

Rezension:

Dieser Tag ist alles andere als einfach für die Familie Heap, dabei fing er so gut an: Sarah Heap gebar ihren siebten Sohn, den sie und ihr Mann Silas Septimus nannten. Dann ging Silas, um die notwendigen Kräuter und Tränke zu holen, damit es seinem neugeborenen Sohn an nichts fehlte. Auf seinem Rückweg stolperte er fast über einen ausgesetzten Säugling, ein kleines Mädchen, und beschloss, es mit nach Hause zu nehmen. Dort angekommen, stieß er fast mit der Hebamme zusammen, die ihm gerade noch erklärte, Septimus sei tot. Und dann kam die schlimmste Nachricht überhaupt: Die Königin war tot und unter der Hand munkelte man, sie sei ermordet worden.

 

Seit diesem Tag sind zehn Jahre vergangen. Jahre, die es mit der Zaubererfamilie Heap nicht allzu gut meinten, denn aufgrund der Politik des obersten Wächters, der die Macht an sich gerissen hat, sind Zauberer inzwischen verpönt. Und dabei sind alle Mitglieder der Familie Heap Zauberer - außer Jenna, der zehnjährigen und einzigen Tochter - oder besser dem Findling, den Silas damals mit sich nahm.

 

Und es kommt noch schlimmer, denn Jenna ist nicht das, was sie zu sein scheint. Jenna ist die Prinzessin, die Tochter der ermordeten Königin, und ihre Feinde sind auf sie aufmerksam geworden. Marcia, die Außergewöhnliche Zauberin, versucht die junge Prinzessin zu retten. Und dabei entbrennt das irrwitzigste Abenteuer um die Familie Heap herum, das sie sich vorstellen können.

 

Aber wer ist Septimus Heap, der angeblich tote Sohn von Silas und Sarah? Ist es der Lehrling des Dunkelmagiers DomDaniel? Oder jemand ganz anderer?

 

Ein Märchen voller Phantasie, Witz und Charme erwartet den Leser, sobald er dieses Buch aufschlägt. Eigentlich eher für die jüngere Generation gedacht, vermag der Roman doch auch Erwachsene zu fesseln mit seinen außergewöhnlichen Charakteren und den vielen, vielen Abenteuern in einer Welt, die sowohl diesseits als auch jenseits der unsrigen ist.

 

Wer heutzutage ein Jugendbuch schreibt, muss sich früher oder später dem Vergleich zu Harry Potter stellen. Nun, „Magyk" braucht diesen Vergleich nicht zu scheuen, wenngleich es in eine vollkommen andere Richtung tendiert als der berühmte Zauberlehrling. Auch wenn es auf den ersten Blick Überschneidungen zu geben scheint, ist dem nicht so. Wenn überhaupt verglichen werden sollte, dann eher mit Lewis' Narnia-Zyklus. Hier würde dann zumindest der sprachliche Stil besser passen.

 

Doch am glücklichsten sollte man sein, wenn man „Magyk" gar nicht vergleicht, sondern einfach vorurteilsfrei genießt. Die Geschichte bietet nicht wirklich neue Elemente, doch besitzt sie genug Charme, um den Leser mitfiebern zu lassen. Und gerade gen Ende, wenn man sich langsam von den liebgewonnen Figuren trennt, bleibt da im Hinterkopf die Ankündigung des Verlages zurück, dass es noch zwei Nachfolgebände geben werde. Und genau nach diesen sehnt man sich dann, um weiter in diese Welt einsinken zu können und weitere Abenteuer zu erleben.

 

Denn gerade hier kann Angie Sage noch deutlich punkten. Für eine Trilogie ist „Magyk" am Ende zwar erstaunlich abgeschlossen, lässt aber noch mehr als genug Punkte für zwei weitere Bände offen - immerhin ist die Welt ja noch nicht gerettet, sondern nur die Prinzessin! In diesem Fall scheint noch alles offen und Sage kann sowohl deutlich gewinnen wie auch verlieren. Der erste Teil um den Jungzauberer Septimus Heap jedenfalls ist fesselnd und aufregend genug, damit dieses Buch Fans finden wird.

 

Die Autorin breitet vor ihren Lesern eine Welt voller Phantasie und Magie aus, in der auch Ratten sprechen können und aus einem Tausendfüßler ein grimmiger Krieger werden kann. Ganz zu schweigen von den regen Umtrieben der vielen Geister, die Stadt und Burg bevölkern.

Etwas befremdend dagegen das fast vollständige Fehlen dieser in den Marschlanden, wo doch durch den morastigen Boden und den vielen Gefahren wie Bräunlingen die Sterblichkeitsrate recht hoch sein sollte. Doch statt den, am Leben teilnehmenden Geistern von Burg und Stadt gibt es hier nur Gespenster, die ihre Opfer mittels Gesang in den Wahnsinn zu treiben versuchen. Wenn auch eine witzige Idee, so fehlt doch etwas.

 

Besonders hervorheben möchte ich vor allem auch noch die kleinen Zeichnungen der Autorin, die die Kapitel begleiten. Wunderschöne Bilder, die mindestens ebensoviel Kraft und Magie aussenden wie die Geschichte selbst. Als Leser freut man sich schon auf das nächste Kapitel und die einleitende Zeichnung. Hervorragend hohe Qualität, die allzu deutlich macht, womit Angie Sage bisher ihren Lebensunterhalt bestritten hat.

 

Alles in allem ein phantasievoller Kinder- und Jugendroman, der auch seinen Reiz für aufgeschlossene Erwachsene besitzt. Eine Welt, die fremd und gleichzeitig bekannt ist, und Abenteuer und Geheimnisse, die dem Leser den Atem rauben. Herrlich schrullige Charaktere und ein großes Geheimnis. Ein Roman, der deutlich Lust auf mehr macht.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240503112041b2f205a0
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Buch:

Magyk

Reihe: Septimus Heap Bd.1

Autor: Angie Sage

Gebundene Ausgabe: 512 Seiten

Verlag: Hanser; Auflage: 1 (August 2005)

ISBN: 3446206426

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 27.09.2006, zuletzt aktualisiert: 22.03.2023 14:28, 2823