Meister der 13 Stühle (Autor: Henry Porter; House of Skirl 1)
 
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Meister der 13 Stühle von Henry Porter

Reihe: House of Skirl Band 1

 

Rezension von Lars Perner

 

Rezension:

Kims Mutter ist verstorben und er muss die Schule in England verlassen und zu seinem Großonkel ziehen. Zunächst vertreibt er sich etwas die Zeit in der Umgebung von Skirl, dem Sitz der Familie Drago, von der auch Kim abstammt. Doch auch das alte Haus mit seinen vielen Zimmern und Gängen fasziniert ihn und so beginnt er es zu erkunden. Die Erkundungen führt er aber meist halbherzig durch. Denn das Haus verwirrt ihn. Nie kommt er so zurück, wie er seinen Weg durch die Flure begonnen hatte und ständig scheinen Schemen um ihn zu sein, welche seine Schritte beobachten und ihn begleiten. Noch mysteriöser wird es dann, als ein Fremdling aus dem fernen Osten auftaucht, welcher behauptet ebenfalls ein Nachfahre der Dragos zu sein und damit eine Art Bruder für Kim. Iggy, wie Kim den Fremden nennt, sorgt dann gleich für Aufregung. Nicht nur, dass seine unglaublichen Behauptungen bewiesen werden müssen, was er dann auch kann. Er ist der Hauptverdächtige im Mordfall Bella Brown. Die Hausangestellte war erst kurz bevor Iggy aufgetaucht ist, verschwunden. Doch je näher das Weihnachtsfest rückt, desto seltsamer wird alles. Geisterhafte Schemen scheinen es immer mehr zu bevölkern. Schriften erscheinen plötzlich im Staub und wieder verschwinden. Kim kann aber seine Aufmerksamkeit diesen Dingen kaum widmen. Denn Alba Hockmuth, die die eigentliche Herrschaft über Haus und Dienerschaft mit Zustimmung von Kims Großonkel auszuüben scheint, und der Hauslehrer Mr. Quake machen Kim mit Verboten, Essensentzug und Zimmerarresten das Leben schwer. Umso besser, dass Iggy sichtlich darum bemüht ist, Kim aus dieser Klemme zu befreien um gemeinsam das Geheimnis des Hauses zu ergründen. Schon bald stoßen sie auf ernste Schwierigkeiten. Sie bekommen aber auch unerwartet Hilfe von einem ausgestorbenen Vogel und einem guten Geist. Und Hilfe haben beide bitter nötig, denn sie tappen in die Falle, die ihnen die Geister gestellt haben. Doch dann finden sie heraus, wer hinter dem tödlichen Fluch steckt, der auf der Familie Drago lastet. Und leider ist der Meister der 13 Stühle nur ein Mittel, um den Fluch Wirklichkeit werden zu lassen. Doch zunächst müssen sie die Gefahr stoppen, oder sie überleben nicht das Weihnachtsfest. Doch dazu müssten sie 100 Jahre zurück in die Vergangenheit reisen. Und das geht ja nun wohl nicht. Oder?

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Kim erzählt. Der Leser macht so seine Entwicklung mit durch. Dabei ist es aber hauptsächlich Iggy, der das treibende Element ist. Er hat Ideen und setzt diese auch meist erfolgreich um. Er ist mysteriös und weiß mehr, als er preisgibt. Er bringt Kim erst dazu, Nachforschungen anzustellen. Und obwohl Kim länger im Haus lebt als Iggy, kennt sich letzterer bedeutend besser darin aus, weil er eine Karte des Hauses hat. Erst zum Ende hin, wird auch Kims Figur stärker gefordert. Ist er sonst nur ein kleines Anhängsel vom großen Iggy hat er dann auch mal seine Auftritte und kann beweisen, dass auch er gute Einfälle hat. Der Autor baut eine düstere, unheimliche Atmosphäre auf. Das riesige Haus selbst ist bereits mysteriös genug. Dann noch die Erscheinungen dazu und die vagen Andeutungen, welche die meisten Charaktere an Stelle von Erklärungen abgeben. Dies alles lässt Kim und den Leser ziemlich im Dunkeln tappen. Erst nach und nach fügen sich einige Teilchen zu einem bruchstückhaften Bild zusammen. Leider führt der Autor einige Elemente sehr ausführlich ein und nutzt dann aber nicht das volle Potenzial. So ist es immer etwas schleierhaft, welche Rolle denn nun ein seltsam lebendig wirkendes Bild hat. Manchmal scheint es der Schlüssel zum Fluch zu sein. Ein anderes Mal spielt es überhaupt keine Rolle. Am Ende gibt es dann noch eine Enthüllung –natürlich wieder von Iggy- die auf eine interessante Fortsetzung hoffen lässt aber wobei man als Leser nicht unbedingt die Details nachvollziehen kann, welche zu dieser Schlussfolgerung geführt haben. So beantwortet der Autor einige Fragen, nur um neue aufzuwerfen.

Meister der 13 Stühle erschien im englischen Original als The Master of the Fallen Chairs, was auch eine durchaus bessere Bezeichnung ist, denn es geht nicht nur um 13 Stühle, sondern darum, ob diese stehen, oder bereits umgefallen sind. Was natürlich eine Metapher ist, welche schnell zu erraten ist. Die deutsche Übersetzung des Buches von Anne Braun liest sich sehr gut. Kapitellänge und Textumfang sind aber durchaus anspruchsvoll und somit eher für fortgeschrittene, jugendliche Leser geeignet. Insbesondere da das Thema nicht immer eingängig ist.

 

Fazit:

Eine mysteriöse Gruselgeschichte, die alle Zutaten dafür hat. Ein altes Haus, viele böse Geister und einige gute. Dazu kommt noch etwas Übersinnlichkeit, welche durch einen Riss in der Zeit erklärt wird und natürlich der Fluch, der auf der Familie lastet und Spannung in die Erzählung bringt. Eine interessante Mischung aus Zeitreise- und Spukgeschichte.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404182022255e7cdaef
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Buch:

Meister der 13 Stühle

Original: The Master of the Fallen Chairs, 2008

Reihe: House of Skirl Band 1

Autor: Henry Porter

Loewe Verlag, 06/2008

Hardcover, 336 Seiten

Übersetzerin: Anne Braun

 

ISBN-10: 3785563620

ISBN-13: 9783785563625

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 03.07.2008, zuletzt aktualisiert: 22.03.2023 14:28, 6830