Miesel und der Drachenhüter (Autor: Ian Ogilvy)
 
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Miesel und der Drachenhüter von Ian Ogilvy

Rezension von Tanja Elskamp

 

Rezension:

Im ersten Teil der Trilogie von Ian Ogilvy trafen die Leser erstmals auf Miesel Stubbs, der unter der Obhut des schwarzen Hexers Basil Trampelbone aufwuchs, der es nicht gut mit Miesel meinte.

Der zweite Teil weist statt dem giftgrünen Umschlag einen knallorangen auf, ist um einiges umfangreicher und erzählt, wie es Miesel ergeht, nachdem Basil Trampelbone besiegt werden konnte.

 

Miesel Stubbs erfährt, wie es ist, ein (fast) normaler Junge zu sein, der bei seinen Eltern aufwächt. Sogar seine Geburtstage und die Weihnachtstage werden nachgeholt, so dass Miesel praktisch täglich Geschenke bekommt. Zudem entdeckt er die Vorzüge von Ketchup und befindet sich nach wie vor in Gesellschaft des kleinen Hundes Tinker aus dem ersten Teil, den Miesel schließlich behalten durfte. Miesel ist überglücklich, doch wie das Glück sich so oft zeigt: es ist nicht von langer Dauer.

 

Eines Tages fahren Miesel, seine Eltern und die Haushälterin Nanny Flanell einkaufen und Miesels Eltern wollen schon einmal die Lebensmittel in den Wagen packen, als plötzlich ein warnendes Geräusch auf dem Parkplatz dafür sorgt, dass Miesel und Nanny nachsehen. Miesels Mutter ist verschwunden, Miesels Vater hingegen steht allein neben dem Wagen und kann sich an absolut nichts erinnern, nicht einmal mehr daran, dass er einen Sohn hat. Nanny überredet Miesel, mit dem Vater nach Hause zu fahren und die Zauberergilde zu informieren, doch als diese keine Anstalten macht, in der Angelegenheit tätig zu werden, ist Miesel klar, dass er seine Mutter auf eigene Faust suchen muss und wird.

 

Zusammen mit Tinker macht der Junge sich auf zur Jubel-Trubel-Insel, einer alten Insel, auf der man einen Vergnügungspark eingerichtet hat. Noch kürzlich hatte Familie Stubbs dort einen Tag verbracht und die Mutter hatte von etwas Geheimnisvollem berichtet, das sich an ihrem Mana zu schaffen machte, wie sie glaubte. Grund genug, dort mit der Suche zu beginnen.

 

Miesel ist auf der richtigen Spur, doch er ahnt noch nicht, dass er dieses Mal nicht gegen einen schwarzen Hexer, sondern eine ganze Gruppe von ihnen antreten muss. So wenig, wie er ahnt, dass diese von einem uralten und mächtigen Wesen unterstützt werden: dem Dragodon, dem Drachenhüter ...

 

Ian Ogilvy hat sich für seine spannende Suche genau das richtige Ambiente ausgesucht: einen Vergnügungspark. Tagsüber eine Freude für Jung und Alt entpuppt er sich nachts als gruseliges und bisweilen sogar gefährliches Terrain.

 

Dadurch, dass hier eher die Suche als die Verfolgung Miesels im Vordergrund steht, wirkt der zweite Teil der Trilogie weniger gehetzt, dennoch ist die mangelnde Charakterisierung der Figuren, für die bei der Bewertung des ersten Teils das Erzähltempo als möglicher Grund herangezogen wurde, noch immer vorhanden. Kein Charakter inklusive dem Protagonisten Miesel gewinnt Tiefe während der Erzählung. Sehr viel Raum erhalten die schwarzen Zauberer und ihre Dialoge, doch diese wirken nur anfangs hier und da lustig, später nerven die ständigen Wiederholungen und Missverständnisse, zumal sie in der eingebrachten Intensität einfach nicht komisch sind.

 

Durch den häufigen Szenenwechsel zwischen den vorgenannten Hexern und Miesel selbst wird die sich aufbauende Spannung immer wieder unterbrochen, was dazu führt, dass die Geschichte letztlich eher so vor sich hin dümpelt.

 

Fazit:

Wer auf einen etwas besseren zweiten Teil der Trilogie hoffte, wird vermutlich enttäuscht sein. Ogilvy zeigt gute Ansätze und nutzt die richtigen Orte und Handlungen für eine dichte Spannung, zersetzt alle Ansätze jedoch selbst durch ein Zuviel aufgesetzter Komik sowie einige Perspektivenwechsel. Sieht es zunächst danach aus, als erlebe Miesel im Vergnügungspark zahllose kleine Abenteuer, so stellt man nach der Lektüre der diesmal 365 Seiten fest, dass nicht wirklich viel passiert ist, dass sowohl Handlung als auch Orte und Figuren ziemlich seicht gehalten wurden und man sich leider nur mäßig gut unterhalten fühlte.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419200101398f240a
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Miesel und der Drachenhüter

Autor: Ian Ogilvy

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten

Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1 (Februar 2006)

ISBN: 347334477X

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 27.09.2006, zuletzt aktualisiert: 22.03.2023 14:28, 2809