Mit Volldampf ins Mittelalter (Autor: Christian Tielmann; Die Zeitenläufer)
 
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Mit Volldampf ins Mittelalter von Christian Tielmann

Reihe: Die Zeitenläufer

Rezension von Lars Perner

 

Mit Volldampf ins Mittelalter ist der erste Band aus der Reihe Zeitenläufer. Und so werden in diesem Buch erst einmal die Protagonisten vorgestellt. Dies geht natürlich zu Lasten der eigentlichen Erzählung, die dadurch um etwas kürzer sein dürfte als die folgenden Bände.

Lenz und Henrik wohnen in Köln. Beide verbindet eine noch frische aber schon blühende Feindschaft. Zu allem Unglück ist Henriks Vater auch noch der Vermieter des Hauses, in dem Lenz mit seiner Familie lebt. Bei einem Besuch geraten sich die beiden Jungen mal wieder in die Haare und es kommt zu einer Schlägerei. Die endet jedoch recht ungewöhnlich – im Mittelalter. Dorthin geraten die Streithähne durch ein Zeitloch. So befinden sie sich zwar noch am selben Ort aber in einer völlig anderen Zeit. Den Streit können sie erst einmal vergessen, denn sie müssen sich entscheiden, ob sie Zeitenläufer werden wollen um im Auftrag der Alten Wöhr Botengänge zu erledigen oder ob sie es vorziehen wieder schnellstmöglich in ihre eigene Zeit zurückzukehren. Da keiner vor dem anderen als Feigling gelten möchte, nehmen sie das Angebot der mysteriösen Alten an und bekommen ihren ersten Auftrag. Gemeinsam mit Fenne, einem Mädchen aus dem Mittelalter, sollen sie ein gestohlenes Buch zurückbringen. Doch mit dem Buch hat es mehr auf sich als zunächst alle glauben. Und so geraten die drei schnell in große Schwierigkeiten und mitten in die Auseinandersetzung zwischen Friedrich Barbarossa und Heinrich dem Löwen.

Einerseits verwebt Tielmann geschickt Fantasie und wirkliche Überlieferung. So dichtet er den überlieferten Diebstahl eines Buches des Dichters Heinrich von Veldeke einfach Herzog Heinrich dem Löwen an und spinnt darum seine Geschichte. Andererseits ist es dadurch aber mitunter schwierig historische Tatsachen und freie Erzählung zu trennen. Im Grunde bleibt es also eine spannende aber erfundene Geschichte. Tatsächliches Wissen über das Mittelalter wird durch das Buch kaum vermittelt.

Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt. Einmal ist da die Schilderung von Lenz aus der Ich-Perspektive. Zum anderen sind da die Tagebuchaufzeichnungen der Alten Wöhr. Diese Tagebuchaufzeichnungen haben starken Lehrbuchcharakter, da hier auf geringem Raum viele Informationen dargeboten werden. Da diese jedoch meist nur eine Seite lang sind, wird es nie belehrend oder langweilig. Auch Schriftbild und Textumfang sind gut auf den jugendlichen Leser abgestimmt, was die Lektüre einfach macht.

Zu jedem Kapitalanfang gibt es von Michael Bayer kleine Zeichnungen, die das Geschehen des Kapitels illustrieren. Die Karte am Ende des Buches kann nur eine ungefähre Orientierung geben und ist darüber hinaus fehlerhaft. So gab es keine Mark der Bittunger sondern der Billunger. Aber auch das namengebende Geschlecht dieser Mark war zum Zeitpunkt der Handlung bereits ausgestorben.

 

Fazit:

Eine spannende Erzählung im mittelalterlichen Norddeutschland. Es wird die Frage beleuchtet: Wie könnte ein heutiger Mensch im Mittelalter leben? Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404251716169406ecb8
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Mit Volldampf ins Mittelalter

Reihe: Die Zeitenläufer

Autor: Christian Tielmann

Gebundene Ausgabe: 140 Seiten

Verlag: Cbj (März 2007)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3570132234

ISBN-13: 978-3570132234

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 19.06.2007, zuletzt aktualisiert: 22.03.2023 14:28, 4212