Mit Zähnen und Klauen (Autorin: Catherine Jinks)
 
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Mit Zähnen und Klauen von Catherine Jinks

Rezension von Christel Scheja

 

Schon mit ihrem Büchern um das „Teuflische Genie“ bewies Catherine Jinks, dass sie vor allem eines gut kann – actionreiche Jugendromane zu schreiben, die nah an den Interessen der Zielgruppe sind und nicht mit frechem Humor sparen. Und so bietet auch ihr neuster Roman „Mit Zähnen und Klauen“, der mit einem 3D-Cover daher kommt, auf dem ein Jungengesicht und ein Wolf zu sehen sind, wieder die gleiche Ausgangssituation – einen jungen Mann, der mit einer überraschenden Wahrheit konfrontiert wird und lernen muss, damit zu leben.

 

Tobias Richard Vandervelde ist ein ganz normaler Junge – das glaubt er zumindest bis zu dem Tag, an dem er im Krankenhaus aufwacht und erfahren muss, dass er splitterfasernackt ein einem Dingogehege im Nationalpark aufgefunden wurde. Auch Toby ist es ein Rätsel, wie er da hingekommen sein soll, denn er hat ein völliges Blackout.

Nicht nur seine Mutter ist deswegen aufgeregt, auch andere Leute, die er gar nicht kennt, tauchen bei ihm auf, so zum Beispiel der junge Mann, der darauf beharrt, dass er zu einer ganz bestimmten Selbsthilfegruppe kommen soll, bevor sein Leiden zu einer Gefahr für ihn – und seine Umgebung wird.

Tony bleibt sehr skeptisch und kehrt nach Hause zurück. Doch er ist nachdenklich geworden und fragt sich, ob es doch normal ist, schnellere Reflexe als die meisten anderen seiner Freunde zu haben, besser riechen und sehen zu können als diese. Außerdem wächst sein Haar schnell nach.

So besucht er schließlich aus reiner Neugier die Selbsthilfegruppe und muss entdecken, dass die Mitglieder der kleinen Gemeinschaft auch nicht ganz ohne sind. Denn die meisten von ihnen werden von einem starken Blutdurst getrieben.

Ist er jetzt etwa unter die Vampire geraten? Und warum behaupten die, er sei ein Werwolf? Toby versteht erst einmal gar nichts mehr – bis er von unbekannten ins Outback verschleppt wird, und dort in einer illegalen Arena kämpfen soll wie Sergio, der schon einiges hinter sich hat und nicht mehr leugnet, was er ist.

 

Die Autorin wirft den Leser bereits mit einer absurden Szene ins Buch. Wie Toby staunt er nicht schlecht über die Enthüllungen der Mutter und Ärzte und will es zunächst nicht glauben, denn alles macht einen ganz normalen Eindruck.

Catherine Jinks lässt sich tatsächlich Zeit, das Übernatürliche einfließen zu lassen. Mit einem Augenzwinkern geht sie erst einmal mehr auf die Alltäglichkeiten ein – die Ärgernisse, die Toby mit einem Zimmernachbarn ertragen muss, der zehn Jahre jünger als er ist, nur weil er noch jung genug für die Kinderabteilung ist, die übliche Balgerei mit den Freunden oder die Probleme mit den Erwachsenen.

Aber es gibt schon früh genug Hinweise auf das was er ist – die Spannung bezieht sich in erster Linie darauf, dass man als Leser darauf wartet, wie auch Toby erkennt, was los ist und sich auf der anderen Seite über seine Versuche amüsiert, die augenscheinlichen Beweise zu ignorieren.

Zwar sind die Figuren nicht besonders tiefgründig, aber sehr sympathisch und lebendig, was nicht nur an ihren flotten Sprüchen liegt. Toby besitzt neben seiner Naivität immerhin einige Schwächen, die ihn sehr liebenswert machen.

Das ganze wird mit gefährlichen Situationen und spannender Action aufgelockert, so dass das Lesen niemals langweilig wird. Da Freundschaft und nicht Liebe im Vordergrund der Beziehungen steht, ist das Buch auch schon für jüngere oder männliche Leser geeignet, die mehr auf das Abenteuer setzen als auf die Liebe.

 

Das macht „Mit Zähnen und Klauen“ für alle Leser und Leserinnen ab dem Teenager-Alter interessant, die auf der Suche nach einem actionreichen Werwolfroman sind, mit dessen jungen Helden sie sich problemlos identifizieren können – und was noch wichtiger ist: in dem es einmal nicht um Liebe und Beziehungen geht. Stattdessen kann man ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Abenteuer mit sehr viel Humor genießen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427064448031e9f31
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Mit Zähnen und Klauen

Autorin: Catherine Jinks

broschiert, Paperback 397 Seiten

dtv, erschienen Januar 2012

Übersetzung aus dem Englischen von Cornelia Stoll

Titelbild von Julia Rohwedder

ISBN-10: 3423248858

ISBN-13: 978-3423248853

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 18.01.2012, zuletzt aktualisiert: 06.08.2023 10:54, 12337