Nathaniel (Autor: Michael Siefener)
 
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Nathaniel von Michael Siefener

Rezension von Tanja Elskamp

 

Nathaniel Peaslee geht in der Welt der Zukunft und – zumindest in gewisse Weise – in postapokalyptischem Umfeld seinen alltäglichen Pflichten nach. Durch einen Zufall jedoch trifft er seinen Freund aus Kindertagen wieder, und der übergibt ihm ein in Öl gewickeltes Etwas und trägt ihm auf, Asenath zu suchen. Nur ihr allein soll der Protagonist sich offenbaren, nur ihr soll er das in das Öltuch gewickelte Geheimnis zeigen.

 

Der Ich-Erzähler gibt dem sterbenden Freund sein Wort, ahnt jedoch nicht, worauf er sich damit einlässt. Nathaniels ganzes bisheriges Leben steht bald schon Kopf und er befindet sich auf der Flucht vor den Suchern, dann auch auf der Flucht vor den Menschen aus der Unterwelt, die ihn für einen Verräter halten.

 

Immer mehr bröckelt die Fassade der heilen Welt, in der man sich um jeden kümmert, die Fassade des Glaubens an die Güte des Gottes Guttu, und schließlich muss Nathaniel erkennen, dass er selbst eine schier unglaubliche Schlüsselrolle dabei spielt, die Welt vom Fluch der Großen Alten zu befreien …

 

 

Der erste Band aus der Reihe „H. P. Lovecrafts Cthulhu-Mythos“ aus dem Festa-Verlag beginnt auf eine recht anstrengende Art und Weise. Ohne besondere Ahnung der gegebenen Umstände schlittert der Leser in die auf 224 Seiten erzählte Geschichte hinein und hat dabei nur wenig Zeit, sich auf die beschriebenen Gegebenheiten einzulassen, denn immer wieder bleibt man an merkwürdigen Aussagen hängen, an unbekannten und seltsam anmutenden Bräuchen. So verläuft die Lektüre entsprechend eine Weile lang recht zäh.

 

Etwa nach der Hälfte werden die Motive des Romans jedoch um ein Vielfaches deutlicher und ab da wird der Leser nun endlich in die Geschehnisse förmlich hineingesogen. Derart an der Handlung Teil habend, fällt es plötzlich recht leicht, sich mit Nathaniel zusammen zu gruseln, zu ekeln, zu überlegen und auch zu verzweifeln.

 

Zahlreiche Hinweise auf bereits bekannte Werke aus dem Cthulhu-Umfeld machen diesen Roman besonders für Freunde Lovecrafts zu einem besonderen Leckerbissen. Wer mit anderen Werken des Mythos’ noch nicht in Berührung gekommen ist, wird sich hingegen nicht an den subtilen Andeutungen, die Fans eine wahre Freude sein werden, stören.

 

Fazit:

„Nathaniel“ ist ein lesenswerter Roman, der dem Leser jedoch einige Anlaufschwierigkeiten präsentiert. Eine Hürde, die es also zunächst zu bewältigen gilt, bevor man die Lektüre eines eindeutig cthulhoiden Romans genießen kann.

Dabei eignet sich der Roman für Leser, die mit Lovecraft bisher keine Berührungspunkte hatten, ebenso wie für solche, die begeistert alles verschlingen, was zu diesem Thema veröffentlicht wird.

Ein wenig ungewöhnlich und damit vielleicht nicht ganz im Sinne der Fans ist der recht hohe Actiongehalt der Geschichte – allerdings ist eben dieser Leserbalsam nach einem recht schleppenden Einstieg.

 

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Nathaniel

Autor: Michael Siefener

Sondereinband: 223 Seiten

Verlag: Festa; Auflage: 1 (Dez. 2006)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 386552060X

ISBN-13: 978-3865520609

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.01.2007, zuletzt aktualisiert: 30.03.2024 19:30, 3323