New Mundo – Stadt der neuen Welt (Autorin: Julie Bertagna)
 
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New Mundo – Stadt der neuen Welt von Julie Bertagna

Rezension von Heike Rau

 

Im Jahre 2099. Das Meer hat fast das ganze Festland verschlungen. Nur noch die Insel Wing ist da. Aber es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch dieses Stückchen Land restlos überspült sein wird. Auf der Insel leben einige Familien, unter ihnen auch Mara mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder. Was mit dem Rest der Welt genau passiert ist und wie es den vielen Menschen ergangen ist, weiß niemand so genau. Die Bewohner der Insel konzentrieren sich auf das Hier und Jetzt. Doch der alte Tain warnt davor. Die Stunde der Wahrheit wird kommen. Er erzählt, dass damals, als alles begann, die Rede davon war, große Städte über dem Meer zu errichten.

 

Mara hat sich ein kleines Stückchen Freiheit erhalten. Sie ist im Besitz eines Cyberwizz, mit dem sie im alten Internet surfen kann, eine eigenartige und auch gefährliche Welt. Manchmal hat sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Eines Tages verliert sie die Kontrolle und landet in einer ihr unbekannten Ecke des Cyberspace. Hier begegnet ihr der Fuchs. Von ihm erfährt Mara schließlich von einer neuen Welt, von den großen Städten über den Meer, genau wie der alte Tain es gesagt hat. Sie existieren tatsächlich! Eine davon ist New Mundo in Eurosea.

 

Mara erzählt den Dorfbewohnern, was sie herausgefunden hat. Sie drängt zum Aufbruch. Denn das Meer verschlingt immer mehr vom Land. Mit ihren hochseetüchtigen Booten, mit Fähren und Fischkuttern machen sich die Menschen auf den Weg, um nach der neuen Welt zu suchen. Alle halten Ausschau und dann sehen sie endlich etwas: Ein gigantisches Gebilde mit hohen Türmen ragt aus den Dunstschleiern. Eine riesige Mauer liegt um die Stadt und vor ihr findet sich eine unfassbare Anzahl von Flüchtlingsbooten. Niemand wird in die Stadt eingelassen, auch wenn sich unglaublich Dramen davor abspielen.

 

Die Meerespolizei taucht auf, bereit alles zu tun, um die neuen Flüchtlinge zum Abdrehen zu bewegen. Doch dann konzentriert sich die Polizei auf ein größeres Schiff und Mara und ihre Freunde können sich in die Reihe der Flüchtlinge einreihen. Das Warten beginnt. Immer schlechter geht es den Menschen und sie drohen zu verhungern und zu verdursten. Mara muss einen Weg in die Stadt finden, nur so kann sie ihre Freunde retten.

 

Vom Thema her ist die Geschichte sicher spannend. Die Autorin spielt ein beängstigendes Szenario durch, bei der die Welt im Meer versinkt und Umweltsünden auf diese Art und Weise gerächt werden. Es fällt allerdings schwer zu glauben, dass Mara von ihrer einsamen Insel aus einen Internetzugang hat, oder dass das alte Internet überhaupt noch existiert. Aber das muss man nicht unbedingt hinterfragen. Interessant und faszinierend sind die Beschreibung der Cyberwelt schon. Etwas mehr Tempo hätte der Geschichte allerdings gut getan. Es entsteht der Eindruck als vergehe Tag um Tag, ohne dass es richtig vorwärts geht. Dabei warten draußen die Flüchtlinge, darunter auch Maras Freunde, und ringen mit dem Tod! Die sonst so bewegende und tragische Geschichte verliert dadurch leider an Glaubwürdigkeit und damit auch Mara, als Person. So kann das Buch nur Lesern empfohlen werden, die bereit sind, über diese Schwächen hinwegzusehen, und die diese fantasievolle Geschichte so nehmen wollen, wie sie ist.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425202302f335a63a
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Buch:

New Mundo – Stadt der neuen Welt

Autor: Julie Bertagna

Aus dem Englischen von Angelika Eisold-Viebig

347 Seiten, gebunden, 14,90 Euro

ab 12 Jahren

Erschienen Juli 04

Arena Verlag, Würzburg

ISBN: 3-401-05512-7

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 31.08.2005, zuletzt aktualisiert: 07.03.2023 15:49, 1141