Nichts als Ärger (Autor: Alan Dean Foster; Pip und Flinx)
 
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Nichts als Ärger von Alan Dean Foster

Reihe: Pip und Flinx

 

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Niemand im Universum zieht Ärger so sehr an wie Flinx. Für ihn gehören Regierungsschnüffler, durchgeknallte Fanatiker und Auftragskiller fast schon zum Alltag. So auch auf der Welt Visaria, wo kein einziger Bewohner ein Gewissen zu haben scheint. Als Flinx einem bedrängten Einheimischen hilft, tritt er in ein Wespennest. Denn nun hat er sich sämtliche Verbrecherkönige der Welt zum Feind gemacht ...

 

Rezension:

Wer die Pip & Flinx Reihe bei Bastei/Lübbe verfolgt, wird feststellen, dass zwischen Sternengötter und Nichts als Ärger ein Roman fehlt. Hierbei handelt es sich um Bloodhype, einem Roman aus den Jahre 1973, der 1982 bei Moewig unter dem Titel Vorposten des Commonwealth auf Deutsch erschien. Leider ist dieser Roman momentan nur antiquarisch erhältlich, obwohl ihn Fans zu den besten Romanen Fosters zählen.

Allerdings sollte man die Lücke nicht überbewerten, denn wer die Flinx-Bücher verfolgt, weiß inzwischen, dass Foster zwar einen großen Hintergrundplot für sie entwickelt hat, ihn aber nur sehr langsam und in ganz kleinen Stückchen vorantreibt. Der Weg ist das Ziel und die einzelnen Romane sind in sich abgeschlossene Schlaglichter der Homanx-Universums.

Wer ungeduldig auf den großen Sieg gegen das Böse wartet, sollte sich so langsam mit dem Gedanken vertraut machen, dass ein entsprechendes Buch vielleicht nie geschrieben wird.

 

Flinx hat noch immer keine Lust, das Universum zu retten. Fast schon verzweifelt sucht er nach Ausreden, um sich der ihm aufgezwungenen Verantwortung zu entziehen. Darum fliegt er nach Visaria, einem bekannten Sündenpool. Hier will er sich selbst bestätigen, dass es die Menschen nicht wert sind, gerettet zu werden - eine klassische Prämisse. Finde eine liebende Seele, die uneigennützige Tat, kurz, ein guter Mensch reicht ja schon.

Für den erfahrenen Foster-Leser ist es keine Überraschung, dass Flinx am Ende geläutert ist und er sich eine andere Ausrede (Suche nach Paps) greift. Im Wesentlichen geht es dem Autor diesmal darum Flinx klarzumachen, dass er mit diesem moralischen Urteil über die Menschheit auch sich selbst einschließt. Die Parallelen zu dem Streuner Subar sind zwar nicht allzu groß, jedoch ausreichend, dass Flinx darüber nachzudenken beginnt, wie anmaßend es ist, anderen eine Chance zu verweigern. Oft genug erzwingen die Umstände negative Verhaltensweisen.

Foster schildert das Leben der Jugendgang mit Liebe zum Detail und realistischer Gruppendynamik. Es gibt ein labiles Gefüge aus Ansehen und Machtkampf, verbunden mit pubertärem Gefühlschaos, der Sehnsucht nach dem anderen Geschlecht oder der Suche nach der eigenen Position.

So ist die Handlung um den Diebstahl von Erdantiquitäten geradlinig und in ihren Konsequenzen schlüssig, aber nicht besonders innovativ. Auch Flinx’ Eingreifen gewinnt keinen Kreativitäts-Preis, im Gegenteil, wirklich viel passiert eigentlich nicht und man fragt sich, warum derartig viele Seiten zum Erzählen der Geschichte notwendig waren. Foster verzichtet komplett auf Exotik und es gibt eine externe Rettung in letzter Sekunde. Hat der Roman diese Deus ex machina nötig? Ja, leider. Da sich Flinx mit einem mächtigen Boss der Unterwelt angelegt hat, wäre jede positive Figur nach seiner Abreise gefährdet gewesen. Also musste mal ganz nebenbei der Oberschurke entsorgt werden, ohne dass jemand erfährt, wer dafür verantwortlich ist. So spannend es auch für Flinx’ Figuren Entwicklung sein mag, als Roman funktioniert das nur bedingt.

 

Offenbar konnte sich diesmal auch Titelbildkünstler Arndt Drechsler nicht mit der Lektüre anfreunden, denn sein Cover zeigt zwar Pip und Flinx, aber weder der Frosch noch das riesige Raumschiff kommen im Roman vor.

 

Fazit:

Kein Höhepunkt der Serie und wahrscheinlich nur für harte Foster-Fans ein Genuss.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404260610447134bc82
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Buch:

Nichts als Ärger

Originaltitel: Trouble Magnet, 2006

Reihe: Ein Pip & Flinx

Autor: Alan Dean Foster

Übersetzerin: Kerstin Fricke

Taschenbuch, 351 Seiten

Bastei/Lübbe, 25. September 2010

Cover: Arndt Drechsler

 

ISBN-10: 3404233476

ISBN-13: 978-3404233472

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 30.01.2011, zuletzt aktualisiert: 28.01.2024 19:17, 11508