Auch wenn ihr Ziehvater sich schon lange aus dem Militärdienst zurückgezogen hatte, wollte ihm Nirvy immer nacheifern. Als eine neue Bedrohung heraufzieht, kehrt der Vater in den Dienst zurück, und Nirvy bekommt ihre Chance, sich auf Nordgard zur Kriegerin ausbilden zu lassen. Schnell muss sie allerdings feststellen, dass sie an Körperkraft den meisten anderen unterlegen ist. Außerdem misstrauen ihr einige, weil ihre leiblichen Eltern offensichtlich aus einem feindlichen Gebiet stammten.
Ein 13-jähriges Mädchen kommt auf eine Internatsschule – so fangen zahlreiche Fantasy-Geschichten an. Meist handelt es sich dabei allerdings um Urban Fantasy. Lucian Frey siedelt seine Geschichte dagegen in einer (mehr oder weniger typischen) High-Fantasy-Welt an.
Seine junge Protagonistin will sich zur Kriegerin ausbilden lassen, obwohl sie eher klein und nicht muskulös gebaut ist. Ihre Erlebnisse an der Schule und im schulischen Umfeld nehmen in etwa die Hälfte des Bandes ein, wobei die Ereignisse sich im für eine derartige Handlung erwartbaren Rahmen bewegen. Erst als sich etwa in der Mitte grundlegende Veränderungen in Nirvys Leben ergeben, beginnt die Geschichte wirklich interessant zu werden. Ab hier gewinnt die Story eine eigene Dynamik, die sich grundlegend von dem, was man in derartigen Schulabenteuern erwartet, unterscheidet. Erst hier gewinnt die Protagonistin eine wirkliche Charakter-Persönlichkeit. Falls es in diesem Stil weitergeht, könnte sich dieser Mehrteiler sehr positiv entwickeln.
Während der Autor den erzählerischen Fokus im vorderen Teil des Buches ganz auf seine junge Protagonistin legt, wechselt er später zwischen mehreren Charakteren.