Rezension von Martin Hammerschmidt
Poker boomt.
Nicht nur in Deutschland.
Adam Fawer schließt sich in seinem Wissenschaftsthriller „Null“ dieser Bewegung teilweise an. Geboren 1970 in New York und Statistik studiert, liegt nichts näher, als ein Buch über Wahrscheinlichkeiten und Wissenschaft zu schreiben, welches beides in einem vereint.
David Caine ist ein brillanter Pokerspieler. Innerhalb von kürzester Zeit ist er in der Lage seine Gewinnchancen und die der anderen auszurechnen.
Nachts sitzt er in verrauchten Kneipen an den bekannten grünen Pokertischen und tagsüber begeistert er seine Studenten für Wahrscheinlichkeitsrechnung und Quantenphysik.
Eines Tages begeht er jedoch einen gravierenden Fehler. Während er sich in einer russischen Kneipe Geld von dem Besitzer leiht, um am Pokertisch seinen Gewinn erhöhen zu können, erleidet er einen epileptischen Anfall und verliert trotz einer äußert extrem starken Hand das Spiel. Nun ist er bei dem Eigentümer der Kneipe mit einigen tausend Dollar im Minus, die er innerhalb weniger Wochen zurückzuzahlen hat.
Auf seinem Konto befindet sich jedoch nur ein Bruchteil der zu begleichenden Summe. Deshalb nimmt er an einem gut bezahlten Experiment teil, bei dem er nicht nur an Geld kommt, sondern welches ihm womöglich helfen könnte seine häufigen Anfälle in den Griff zu bekommen.
Doch dank dieses Experimentes gelingt es ihm nicht nur seine Krankheit zu bekämpfen, denn er ist zudem in der Lage in die Zukunft blicken zu können.
Zeitgleich versaut Nava Vaner einen Deal mit dem nordkoreanischen Geheimdienst und ist in Lebensgefahr. Der wirklich einzige, der sie aus dieser Situation manövrieren kann ist David Caine.
So macht sie sich auf die Suche nach ihm und wird schnell fündig.
Doch anstatt ihn dem nordkoreanischen Geheimdienst zu übergeben, begibt sie sich mit ihm auf die Flucht, nachdem Caine sie über seine außergewöhnliche Begabung aufgeklärt hat. Aber die Flucht erweist sich als komplizierter denn gedacht. Nicht nur der nordkoreanische Geheimdienst ist hinter ihr her, (während die Russen Caine auf den Zahn fühlen) sondern auch gleich zwei der größten Geheimdienste der Welt.
Das FBI und die NSA.
Sie wurden auf die besonderen Fähigkeiten Caines aufmerksam und wollen nun mit allen Mitteln versuchen ihn in Gewahrsam zu nehmen.
Eine mörderische Flucht nimmt ihren Lauf, in dem Caines Feind sich näher bei ihm befindet, als ihm bewusst wird.
Adam Fawer hat ein beeindruckendes Buch geschrieben.
Er vereint Spannung und Action gekonnt mit wissenschaftlichen Fakten über Quantenphysik, Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik.
Seine Charaktere begeben sich in atemberaubende Situationen und wirken auch nicht immer unverwundbar, wie Supermann oder dergleichen. Dies gibt der Story einen zusätzlichen Adrenalinschub, da der Leser einfach im Ungewissen gelassen und fast schon genötigt wird, so schnell wie möglich umzublättern, denn die Story lässt einen nicht mehr los.
Während am Anfang einige Handlungsstränge noch keinen zusammenhängenden Sinn ergeben, überrascht Fawer seine Leser damit, dass schon nach weniger als der Hälfte des Buches klar wird, worauf das Ende hinausläuft. Trotzdem kommt es zu fast keinen langweiligen Passagen. Die einzigen etwas zähen Stellen dürften diejenigen sein, in der es zu wissenschaftlichen Erklärungen kommt. Allerdings muss man Fawer lassen, dass sie äußerst anschaulich und für Laien leicht verständlich geschrieben sind und somit wenig Probleme darstellen sie zu verstehen.
Geholfen wird dem Leser dabei mit anschaulichen kleinen Rechnungen, die an der jeweiligen Stelle des Buches postiert sind.
Fazit
Alles in allem kann man Fawer nur ein Lob aussprechen, denn sein Buch ist in einem fesselnden und zugleich wissenschaftlichen Stil geschrieben, der „Null“ zu Recht auf die Bestsellerlisten katapultiert hat.
Ein klarer Tipp meinerseits, auch für diejenigen, die mit Quanten, Physik und Mathematik wenig am Hut haben.
Nach oben
