Nur die Besten überleben (Autorin: Joelle Charbonneau; Die Auslese; Band 1)
 
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Nur die Besten überleben von Joelle Charbonneau

Reihe: Die Auslese; Band 1

Rezension von Christel Scheja

 

Die ausgebildete Opernsängerin Joelle Charbonneau arbeitet heute als Schauspiel- und Stimmtrainerin. Sie lebt heute mit ihrer Familie in der Nähe von Chicago. Mit dem Schreiben begann sie bereits, als sie noch auftrat. Nun ist „Nur die besten überleben“ erschienen, der erste Band ihrer Serie „Die Auslese“.

 

In einer nicht näher definierten Zukunft, haben Katastrophen und Kriege die Erde verändert. Die Menschen kämpfen in kleinen Enklaven ums Überleben und haben so gut wie keinen Kontakt zueinander. Um die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden, sollen nur noch die Besten der Besten studieren und führende Positionen in Wirtschaft und Politik erhalten. Dazu wurde „Die Auslese“ geschaffen, ein hartes und grausames Auswahlverfahren, an dem alle hochbegabten Schüler der Abschlussjahrgänge teilnehmen müssen.

Seit vielen Jahren erfüllen erstmals wieder auch vier junge Leute aus der Five Lakes Colony die entsprechenden Kriterien.

Cia gehört zu ihnen, aber auch wenn sie stolz ist, fährt sie mit einem mulmigen Gefühl im Magen in die Hauptstadt, wo die Tests stattfinden sollen. Denn ihr Vater hat er vor der Abreise von einen eigenen Erinnerungen erzählt.

Schon bald wird klar, dass er mit seinen Erzählungen von albtraumhaften Erlebnissen recht haben könnte, denn das junge Mädchen wird damit konfrontiert, dass sich die Teilnehmer untereinander genau so wenig trauen, wie den Prüfern, dass der Druck zum Selbstmord treiben kann und die Tests Leben kosten. Doch wenn sie überleben und heil aus der Sache kommen will, muss Cia mitspielen und ihren eigenen Weg finden, die Erinnerung an die Schrecken zu bewahren.

 

„Nur die Besten überleben“, der erste Band von „Die Auswahl“ schlägt in die gleiche Kerbe wie auch schon die Serie von Suzanne Collins. Wie auch schon in „Die Tribute von Panem“ hat die schöne neue Gesellschaft ihre Schattenseiten, werden menschliche Gefühle und moralische Grenzen außer Kraft gesetzt. Eine Elite regiert, die ganz auf den Verstand und den Willen setzt.

Schonungslos führt die Autorin ihre Heldin durch die verschiedenen Stadien dieser Entwicklung und macht deutlich, wie wenig menschliche Werte zählen und wie sehr darwinistische Auswahlkritierien. Wie schon so viele andere ist Cia die moralische Instanz, durch deren Augen der Leser die Entwicklungen mitbekommt. Ihre Wahrnehmung prägt, da strikt aus der Ich-Perspektive erzählt wird.

Tatsächlich nutzt der erste Band die Gelegenheit, in die Welt und die Situation einzuführen, anzudeuten, dass etwas nicht so ganz stimmt – und die Weichen für kommende Konflikte zu stellen. Denn Cia muss erkennen, dass sie niemandem trauen kann, nicht einmal dem Menschen, zu dem sie während der Auswahl eine Bindung aufbaut.

Fragen werden insgesamt nur wenige beantwortet, dafür schafft die Autorin eine intensive Atmosphäre, bei der die Paranoia deutlich spürbar ist und die einem beim Lesen immer wieder mit einem mulmigen Gefühl im Bauch zurück lässt.

Wie so oft in diesen Romanen kommt zwar auch eine Liebesgeschichte dazu, die Romantik bleibt aber eher verhalten, das das Hauptaugenmerk auf der Entwicklung der Heldin liegt und nicht auf den Gefühlen zu einem Jungen.

Alles in allem bleibt man – auch wenn die Geschichte in sich abgeschlossen zu sein scheint – mit einem unguten Gefühl zurück – und der Neugier auf das, mit dem Cia in ihrem neuen Lebensabschnitt noch konfrontiert werden dürfte.

 

„Nur die Besten überleben“ ist der spannende Auftakt zu der Reihe um „Die Auswahl“. Der Roman erfüllt alle Erwartungen, die man an eine Dystopie hat und überzeugt dabei mit einer konsequent durchdachten Handlung, die zwar Romantik nicht ausschließt, aber bewusst darauf verzichtet, sie zum Hauptthema zu machen. Daher ist der düstere Hintergrund nicht nur Staffage, sondern ein wichtiger Bestandteil der Geschichte und des Entwicklungsprozesses der Heldin.

 

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Buch:

Nur die Besten überleben

Autorin: Joelle Charbonneau

Reihe: Die Auslese; Band 1

Penhaligon, erschienen Juni 2013

broschiert, 440 Seiten

Übersetzung: Nora Lachmann

ISBN-10: 3764531177

ISBN-13: 978-3764531171

Erhältlich bei Amazon

Kindle Edition

ASIN: B00D1S8W6C

Erhältlich bei Amazon Kindle-Edition

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Erstellt: 28.02.2014, zuletzt aktualisiert: 04.06.2024 16:28, 13450