Opus - Die Bücherjäger (Autor: Andreas Gößling; Opus Spiritus Band 2)
 
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Opus - Die Bücherjäger von Andreas Gößling

Reihe: Opus Spiritus Band 2

 

Rezension von Chris Schlicht

 

Rezension:

Amos von Hohenstein sitzt im Verlies der Bamberger Bischoffsburg und soll im Auftrag des Fürstbischoffs nach Nürnberg verbracht werden – zu Inquisitor Cellani. Amos glaubt, seine Zeit wäre gekommen, doch auf dem Weg, fernab aller üblichen Handelsstraßen, wird der Wagen von einer Diebesbande angegriffen. Amos erkennt in einem der Angreifer den Jungen, der ihm schon einmal einen Brief entwenden wollte. Sie lassen Amos im Wagen zurück, als geschossen wird. Es ist Klara, die mit dem Buch fliehen konnte.

Verfolgt von einem seltsamen Geheul gelingt ihnen die Flucht zu einer Jagdhütte. Der Verfolger entpuppt sich als Johannes, der Gehilfe des Unterzensor Skythis, dem Amos auf der Flucht Bruchstücke aus dem Buch der Geister vorgelesen hatte. Diese Bruchstücke, völlig unverstanden, machen den Jungen verrückt. Er will ihnen das Buch entreißen, aber es gelingt Amos trotz der Ketten, ihn zu überwältigen. Sie wagen es, Johannes die ganze Geschichte vorzulesen und können ihn heilen. Danach folgt er ihnen wie ein Hund.

Unwissend, wohin sie gehen sollen, suchen sie nach der Diebesbande, von der Amos überzeugt ist, dass sie mit dem Opus unter einer Decke steckt. Tatsächlich finden sie die Gruppe, die mit dem Mönch Egbert in Höhlen hausen. Doch die Purpurritter des Inquisitors und der grausame Dominikaner Meinolf sind ihnen dicht auf den Fersen. Um endlich zu erfahren, wohin sie das Buch bringen sollen, wagt Amos, sich die dritte Geschichte aus dem Buch der Geister durchzulesen und entwickelt eine neue Fähigkeit – die der Geistreise. Er gelangt auf diese Art ins Kloster Sponheim und sieht die Bibliothek des Trithemius brennen. Der Mönch weiß um seine Anwesenheit und fordert ihn auf, nach Würzburg zu gehen – und Kronus endgültig zu vergessen...

Die Flucht geht weiter.

 

Es ist bereits der zweite Band über den Opus Spiritus aus der Feder von Andreas Gößling. Weiß man das nicht, wundert man sich am Anfang darüber, dass man quasi schon mitten in der Handlung einsteigt, als ob man ein paar Seiten überlesen hätte. Aber die Kenntnis von Opus – Das verbotene Buch ist nicht unbedingt erforderlich, um diesen Band zu verstehen, denn man bekommt mehr oder minder die Vorgeschichte Stück für Stück nacherzählt, wenn etwas Neues geschieht, das mit einer vorangegangenen Episode in den Köpfen der Protagonisten verknüpft wird. Das ist am Anfang hilfreich – zum (Wieder-) Einstieg, aber auf die Dauer macht es die Handlung doch etwas zähflüssig, wenn man immer wieder, auch in der größten Aktion, immer in die Vergangenheit und alte Erinnerungen zurückgezogen wird.

Es passiert sehr viel und es tauchen immer wieder neue (alte) Personen auf und manchmal ist es ein wenig verwirrend und unübersichtlich. Andererseits ist es eine phantastische Reise durch eine düstere Zeit, wenn man sich auch teilweise ein bisschen mehr tiefergehende Beschreibungen der damaligen Welt wünschen würde. Natürlich läuft man damit Gefahr, das ganze zu einer trockenen Geschichtsstunde verkommen lassen, aber Gößlings lockerer Schreibstil hätte diese Hürde sicher geschafft und die Langeweile umschifft.

Das Mittelalter war nicht nett und das kann man gern auch etwas vertiefen, ohne aber allzu moderne Worte einzubauen. »Gewehr« klingt in einer Welt von 1499 irgendwie befremdlich, auch wenn es um 1500 ein »Luntenschlossgewehr« gab, das als Muskete oder Hakenbüchse bekannter war und sicher andere Assoziationen geweckt hätte – allerdings wurden die nicht umsonst »Schießprügel« genannt, weil die Anwendung extrem kraftraubend und gefährlich war, für zierliche Mädchen wie Klara sicher keine ideale Waffe.

 

Fazit:

Historie mit Phantastik aufzupeppen macht die Sache für jugendliche Leser leichter verdaulich und ist auf jeden Fall gut gelungen. Davon darf es gerne mehr geben.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423093043fc951df0
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Buch:

Opus - Die Bücherjäger

Reihe: Opus Spiritus Band 2

Autor: Andreas Gößling

gebunden, 544 Seiten

Bastei Lübbe, 10. November 2010

empfohlenes Alter: ab 14

 

ISBN-10: 3414822121

ISBN-13: 978-3414822123

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 30.04.2011, zuletzt aktualisiert: 08.01.2024 18:26, 11763